Kunstpreise gehen nach Sachsen-Anhalt

von 22. November 2016

Franca Bartholomäi überzeugte die Jury in Mainz mit ihrer ausdrucksstarken Bildsprache und erhält den Titel der 19. Mainzer Stadtdruckerin. Damit ist sie die ersten Künstlerin, die keinen biografischen Bezug zur rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt aufweist. Die Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse über die Künstlerin bei ihrer Laudatio: „Die in der klassischen Technik des Holzschnitts meisterhaft und in höchster Präzision ausgeführten Arbeiten, in Zusammenhang mit einer ausdrucksvollen und zeitgenössischen Bildsprache der Preisträgerin, haben die Jury überzeugt.“ Den Stadtdruckerpreis verleiht die Stadt Mainz seit 1987. Er ist mit 6000 Euro dotiert und läuft über zwei Jahre. Außerdem ist der Preis mit einer Einzelausstellung im Gutenberg-Museum verbunden, die für die zweite Jahreshälfte 2017 geplant ist.
Franca Bartholomäi, 1975 geboren, studierte bis 2003 an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle Grafik bei Prof. Thomas Rug. Seit 2000 erhielt sie zahlreiche Stipendien, unter anderem für einen Aufenthalt im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, das Virginia Center for the Creative Arts, sowie das ISCP in New York, und stellte deutschlandweit aus. 2009 gestaltete sie die verwaisten Bildflächen am Katharinenaltar des Magdeburger Doms. 2012 erhielt sie den Förderpreis der Merkel Collection [&] Foundation sowie ein Jahr später den Landeskunstpreis Sachsen-Anhalt. Sie lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Halle.

Eine grandiose Zeichensetzung für das Genre des künstlerischen Dokumentarfilms ist mit der Vergabe des Deutschen Kurzfilmpreis in Gold 2016 für den von ROSENPICTURES Filmproduktion produzierten Film »Kaltes Tal« von Florian Fischer und Johannes Krell getan. Der Deutsche Kurzfilmpreis ist die wichtigste Auszeichnung für den Kurzfilm in Deutschland. Er wird jedes Jahr von der Staatsministerin für Kultur und Medien verliehen. In der Begründung der Jury heißt es: „Die Filmemacher beobachten diesen paradoxen Vorgang, ohne ihn zu kommentieren. Mit ruhigen, meisterhaft fotografierten Einstellungen zeigen sie eine eigenartige von Kalk bedeckte Welt, die zugleich verstörend und schön ist. »Kaltes Tal« wirft Fragen auf, löst tiefe Assoziationen aus und schafft nachhaltige Verunsicherung. Ein dokumentarisches Kunstwerk.“ Changierend zwischen ästhetischer und dokumentarischer Form beschreibt der Kurzfilm „Kaltes Tal“ die Arbeitsabläufe eines Tagebaus, in dem Kalkstein gefördert wird. Der Film »Kaltes Tal« von Florian Fischer und Johannes Krell hatte im Oktober 2016 seine Weltpremiere auf dem Nice International Short Film Festival in der Kategorie Experimental Competition. Umso mehr freut es uns den preisgekrönten Film zur wage-mutig Kurzfilmnacht am 29. November 2016, um 18:30 Uhr im Studio Halle zeigen zu können.

Beide Auszeichnungen sind eine hohe öffentliche Anerkennung für ganz herausragende Künstler und ihre Kunstwerke, die hier in Sachsen-Anhalt entstanden sind. Die Preise werden sowohl die Aufmerksamkeit von Medien und Publikum für die Ausstellung von Franca Bartholomäi schärfen, als auch dem Film »Kaltes Tal« ermöglichen, vor einem großem Publikum gezeigt zu werden. Dazu wir gratulieren wir den Künstlern.