Bundesfreiwilligendienst muss transparenter werden

von 21. April 2015

Einen Rückgang der Dienstantritte im BFD hat das Bundesamt ausdrücklich bestätigt. Gleichzeitig betont es aber, dass die Zahl der Freiwilligen im Jahresdurchschnitt 2014 um rund 2.000 höher war als im Jahr zuvor. Diese positive Entwicklung basiert jedoch auf den 50.000 Dienstantritten 2013. Aufgrund der Laufzeit eines BFD von in der Regel 12 Monaten werden diese Freiwilligen auch in der Durchschnittsberechnung 2014 berücksichtigt. Am Rückgang der Dienstantritte um 13.000 im vergangenen Jahr ändert dies nichts.

Trotz Offenlegung der Teilnehmer-Zahlen durch das Bundesamt bleiben weitere Fragen zum BFD unbeantwortet. Noch immer werden die nach Bundesland, Alter und Geschlecht aufgeschlüsselten Zahlen der Bundesfreiwilligen nur für den jeweiligen Vormonat veröffentlicht, ein für alle zugängliches Archiv mit älteren Vergleichszahlen gibt es nicht. Die Zahl der monatlichen Dienstantritte wird der Öffentlichkeit nach wie vor überhaupt nicht bekannt gegeben.

Auch in anderen Bereichen des BFD mangelt es an Transparenz. So gibt es z.B. keine offiziellen schriftlichen Informationen über die Aufnahmebeschränkung älterer Bewerber in kommunalen Dienststellen. Tatsache ist, dass viele Stellenangebote in Städten und Gemeinden mit dem Hinweis versehen sind, dass Bewerber das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben dürfen, obwohl der BFD ein Dienst für jedes Alter sein soll.

Ob sich der 23-köpfige Beirat für den Bundesfreiwilligendienst mit diesem Thema beschäftigt hat, ist unklar. Das Gremium tagt zwei Mal im Jahr und soll das Bundesfamilienministerium zu Fragen des BFD beraten. Doch dessen Arbeit lässt sich von der Öffentlichkeit nicht nachvollziehen. Das Bundesamt veröffentlicht weder Tagesordnungen noch Protokolle – die Sitzungen finden im stillen Kämmerlein statt.

Mitglieder des Beirates sind neben Vertretern von Verbänden, Kirchen und Zentralstellen u.a. die BFD-Bundessprecher, die im Herbst 2014 zum zweiten Mal gewählt wurden. Die Namen der gewählten Interessenvertreter wurden zwar veröffentlicht, nicht aber die Zahl der abgegebenen Stimmen. Somit ist nicht nachvollziehbar, wie hoch die Wahlbeteiligung bei der Online-Abstimmung war.

Bufdi.EUsetzt sich für mehr Transparenz in allen Bereichen des BFD ein. Die offiziellen und nachvollziehbaren Zahlen stehen wie gewohnt zur Einsicht bereit:

http://www.bufdi.eu/presse/zahlen/