Das verordnete Geschlecht

von 11. Juli 2011

Der Dokumentarfilm "Das verordnete Geschlecht" wird am Mittwoch, dem 13. Juli 2011, 19.30 Uhr im Begegnungs- und Beratungs-Zentrum "lebensart" in Halle (Saale) gezeigt.

Im Film von Oliver Tolmein und Bertram Rotermund (Deutschland 2001, 62 Minuten) geht es um die Geschichte von Zwittern – aber auch um die weiterreichende gesellschaftliche Bedeutung, die es hat, dass die Gesellschaft nur die Existenz von zwei Geschlechtern anerkennen will. Michel Reiter, der zum Mädchen gemacht wurde, und Elisabeth Müller, die genetisch, aber nicht hormonell, ein Mann ist, erzählen welchen Preis sie dafür zahlen mussten, dass die Vorstellung der Gesellschaft von Normalität erhalten bleibt. Wie andere Zwitter musste Michel Reiter schwere chirurgische Eingriffe erdulden, um dem Geschlecht zu entsprechen, das ihm verordnet worden war.

Der Film kontrastiert diese beiden Geschichten mit den Erzählungen von Juristen, Eltern und Ärzten, die meinen, dass es für intersexuelle Kinder das beste sei, frühzeitig operiert zu werden, weil sie sonst als Außenseiter aufwachsen würden. Er zeigt wie gewalttätig sich der Zwang normal zu sein und die Logik des "Ist es nicht das Eine, muss es das Andere sein" auswirken kann.

In der anschließenden Diskussion werden zudem die Entwicklungen der letzten Jahre in Deutschland dargestellt und diskutiert. Der Eintritt ist frei.