Energiewald soll auf der Silberhöhe wachsen

von 3. April 2009

Auf der Silberhöhe errichtet die Stadtwirtschaft Halle, ein Unternehmen der Stadtwerke (Saale), gemeinsam mit der Halleschen Wohnungsgesellschaft mbH und der Bau- und Wohnungsgenossenschaft Halle-Merseburg e. G. auf ehemaligen Abrissflächen Halles nunmehr dritte Kurzumtriebsplantage. Am Donnerstagabend pflanzten Bürgermeister Thomas Pohlack sowie Vertreter der beteiligten Unternehmen die ersten Pflanzen.

Dieser so genannte ‚Energiewald‘ besteht aus schnell wachsenden Bäumen, die innerhalb weniger Jahre geerntet und zu Biomasse verarbeitet werden können. So kann Energie oder Wärme komplett regenerativ erzeugt werden. Zusätzlich begrünen die Plantagen das Wohnumfeld auf der Silberhöhe. Dieses Projekt ist ein Bestandteil des Aufbaus von Biomasse-Kernkompetenz in der Region Halle und Saalekreis.

Dass uns fossile Brennstoffe wie Kohle oder Erdgas nur begrenzt zur Verfügung stehen, ist allerorten bekannt. Deshalb ist die Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen eine zentrale Aufgabe der nächsten Jahrzehnte. Die Stadtwerke Halle stellen sich diesem Thema neben Öko-Strom, Solar- und Wasserkraft auch im Bereich Biomasse: Die Stadtwirtschaft Halle nutzt und erforscht diesen Energieträger und setzt das Erfolgsprojekt ‚Kurzumtriebsplantagen’ fort.

Bereits 2007 und 2008 errichtete die Stadtwirtschaft zwei ‚Energiewälder’ in Halle-Neustadt im Bereich Lüneburger Bogen und Osnabrücker Straße. Die erste Plantage wurde mit 18.000 kleinen Balsampappelstecklingen bepflanzt, die jetzt hüfthoch sind und teilweise eine Höhe von drei Metern erreichen. Frühestens im Winter 2009/2010 könnten sie geerntet werden. Die zweite Plantage wurde mit 9.000 Balsampappelstecklingen und 1.000 Robinienstecklingen bepflanzt. Die Stecklinge erreichen derzeit Kniehöhe und könnten bei jetzigem Aufwuchs frühestens im Winter 2011/2012 geerntet werden. Mit den gewonnen Erfahrungen wird nun die dritte Kurzumtriebsplantage auf der Silberhöhe entlang der Willi-Bredel-Straße auf einer 9.000 Quadratmeter großen Abrissfläche mit 8.000 Stecklingen betrieben.

„Mit unseren Kurzumtriebsplantagen schlagen wir gleich drei Fliegen mit einer Klappe“; erklärt Matthias Lux, Prokurist der Stadtwerke Halle und Geschäftsführer der Stadtwirtschaft. „Wir gewinnen mit Biomasse einen wertvollen erneuerbaren Energieträger, wir nutzen und begrünen die ehemaligen Abrissflächen und wir profilieren uns weiter als Vorreiter-Region im Bereich Biomasse-Forschung und -Nutzung.“

Die Stadtwirtschaft will zukünftig verstärkt Biomasse nutzen, um die energetische Verwertung anderer geeigneter Materialien noch effektiver zu gestalten. Für die Wohnungsunternehmen hat die Errichtung eines solchen Energiewaldes große Bedeutung im Sinne der zukünftigen Gestaltung von Flächen am Rande einer Großwohnsiedlung.