Meckelschen Sammlungen für Jedermann

von 15. Dezember 2009

Die Stadt Halle (Saale) besitzt eine der größten anatomischen Sammlungen Europas. Unter Wissenschaftlern ist das bekannt. Unter den Hallensern eher weniger. Der Anatom Philipp Friedrich Theodor Meckel (1755-1803) hatte seine Sammlung einst angelegt, nach und nach wuchs die Anzahl der Exponate auf 3.500. Die Martin-Luther-Universität hatte die Sammlung nach dem Tode von Meckels Sohn Johann Friedrich von dessen Witwe gekauft – 25.000 Taler zahlte die Uni im Jahr 1836 für die mittlerweile über 12.000 Exponate.

Es ist ein Schatz, der in der Saalestadt schlummert. Und der soll nicht nur den Wissenschaftlern vorbehalten bleiben. Professor Rüdiger Schultka gründete mit einigen Mitstreitern einen Förderverein. Ihr Ziel: die anatomischen Präparate Jedermann zugänglich machen. In den vergangenen Jahren wurde das Haus des Anatomischen Instituts am Steintor für gut 4 Millionen Euro saniert. Noch sind die letzten Handwerker mit Restarbeiten zu Gange. Aber Institutsdirektor Bernd Fischer konnte bereits versprechen, dass es ab Januar wieder Führungen durch die Meckelschen Sammlungen geben wird. Dann können Besucher auch wieder einen Blick auf den Namensgeber und Begründer werfen: auf Philipp Friedrich Theodor Meckel. Dessen Skelett – er hatte das in seinem Testament so verfügt – ist ebenfalls ein Exponat der Sammlung. Und weist sogar eine Besonderheit auf – ein 13. Rippenpaar.