679 000 Einwohnerinnen und Einwohner weniger als 1990

von 1. Oktober 2020

Maßgeblich dafür waren das hohe Geburtendefizit (-432 000) und die Wanderungsverluste (-326 000) bei der deut-schen Bevölkerung. In Folge des Zensus 2011 wurden rund 38 000 Personen von der Einwohnerzahl abgezogen. Der vor allem seit 2015 stattfindende Zuzug von Ausländerinnen und Ausländern und deren Geburtenüberschüsse verlang-samten in den letzten Jahren den Bevölkerungsrückgang.

In den Jahren 1990 bis 2019 starben insgesamt 910 000 Deutsche, während lediglich 478 000 deutsche Kinder geboren wurden. Gleichzeitig zogen 1 141 000 Deutsche aus Sachsen-Anhalt fort und es zogen nur 814 000 Deutsche über die Landesgrenze zu. Zudem trugen die Ausländerinnen und Ausländer in rund 19 000 Fällen durch den Wechsel der Staatsangehörigkeit zur Verringerung der Verluste bei den Deutschen bei. In der Gesamtbilanz verlor die deutsche Bevölkerung insgesamt 739 000 Personen bzw. 25,9 %.

Dabei kam es auch zu einer Verschiebung der Geschlechterverhältnisse zugunsten der deutschen Männer. 1990 gab es 90 deutsche Männer pro 100 deutsche Frauen; 2019 waren es bereits 95 pro 100. Zu dieser Entwicklung trugen alle Teile der Bevölkerungsentwicklung bei. So wurden seit 1990 insgesamt rund 14 000 deutsche Mädchen weniger als Jungen geboren. Es starben ca. 36 600 deutsche Frauen mehr als Männer. Zudem zogen 30 000 deutsche Frauen weniger zu und es wanderten 11 000 deutsche Frauen mehr als deutsche Männer aus Sachsen-Anhalt ab. Durch den weiterhin vergleichsweise geringen Ausländeranteil wurde die Gesamtentwicklung der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt hauptsächlich durch die Veränderungen bei der deutschen Bevölkerung bestimmt.

Allerdings trugen gerade die zuziehenden und hier lebenden Ausländerinnen und Ausländer zur Verringerung der Bevölkerungsverluste bei. Ihre Gruppe hatte sich seit 1990 mehr als verfünffacht. Dies war aufgrund der jüngeren Altersstruktur auf einen Geburtenüberschuss in Höhe von +14 000 Personen sowie durch die hohe Wanderungsdynamik mit einem Wanderungsüberschuss in Höhe von +101 000 Personen zurückzuführen. Zwischen 1990 und 2019 stieg der Ausländeranteil von 0,6 % auf 5,1 %. Dieser Zuwachs bei der ausländischen Bevölkerung verringerte den durch die negative Entwicklung bei der deutschen Bevölkerung entstehenden Gesamtverlust der sachsen-anhaltischen Bevölkerung.

Die Zahlen entstammen der Bevölkerungsfortschreibung. Die Differenzen zwischen den Jahren 1990 und 2019 sind als die üblichen natürlichen und räumlichen Bewegungen ohne die Bestandsbereinigung durch den Zensus 2011 ausgewiesen. Mit der Zensusbereinigung der Be-stände wurde Sachsen-Anhalts Bevölkerung um 38 000 Personen, darunter 34 000 Deutsche nach unten korrigiert.

Weitere Informationen zum Thema Bevölkerung finden Sie im Internetangebot des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt.