A143: Bürgerinitiative mit Kritik an OB Szabados

von 8. Dezember 2011

Seit einigen Tagen ist die Diskussion um die A143 Westumfahrung von Halle (Saale) wieder in der Diskussion. Grund ist eine Unterschriftensammlung von Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados. Sie sammelt Unterschriften für den Autobahnbau, "damit nicht immer alle nur gegen etwas sind." Den Umweltverbände und Anlieger hatten sich gegen die Trasse ausgesprochen.

Und sie bleiben bei ihrer Meinung: die Autobahn macht keinen Sinn. Doch man sei nicht gegen etwas, so Conrad Kunze von der BI Saaletal, sonder dafür, "dass BürgermeisterInnen den umweltfreundlichen Nahverkehr unterstützen und demonstrativ Fahrrad fahren." Der Oberbürgermeisterin würde man kostenlos ein Dienstfahrrad zur Verfügung stellen, "da die Kassen der Stadt bekanntlich klamm sind, unter anderem durch die Anschaffung teurer Dienstwagen." Auf Wunsch würde man das Fahrrad auch mit einem Blaulich nachrüsten, "um das Fortkommen auf Halles verfallenden Fahrradwegen zu beschleunigen", so Kunze.

Die BI Saaletal übt Kritik an Äußerungen der Oberbürgermeisterin, die in der Autobahn eine Entlastungswirkung für die Stadt sieht. Szabados solle die mit Steuergeldern erstellte Verkehrszählung von 2009 zur Kenntnis nehmen, heißt es von der BI. "Dort wird eindeutig nachgewiesen, dass die A143 die Straßen der Stadt Halle nicht signifikant entlasten würde."

Szabados und Teile der SPD Halle hätte aufs Neue gezeigt, wo sie stünden. "Statt sich am ökologischen Umbau der Nach-Industrie-Gesellschaft konstruktiv zu beteiligen, trauert die SPD der Vergangenheit nach. Die A143 würde sehr wenige Arbeitsplätze schaffen, für sehr kurze Zeit. Dafür würden mindestens 240 Millionen Euro Steuergelder aus der öffentlichen Hand in sehr wenige private Hände wandern, nämlich die einiger Bauunternehmer. Das ist nicht sozialdemokratisch", so Conrad Kunze.