Aktiver Klimaschutz: Sachsen-Anhalt will drei Mio. Tonnen CO2 bis 2020 einsparen

von 16. August 2017

Gestern stellte Energieministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert dem Kabinett die konkreten Schritte vor, mit denen bis Ende 2018 ein Klimaschutz- und Energiekonzept, kurz „KEK“, für Sachsen-Anhalt erarbeitet werden soll. Das Ziel ist es, ressortübergreifend konkrete Maßnahmen zur Einsparung von CO2 zu erarbeiten.

Dalbert: „Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, das Klimaschutzprogramm des Landes fortzuschreiben, unsere Treibhausgasemmissionen auf 31,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent im Jahr 2020 zu begrenzen und die Energieeffizienz zu verbessern. Dabei liegen die Herausforderungen der Klimaschutz- und Energiepolitik eng beieinander. Deshalb wollen wir die Maßnahmen zusammendenken. Wir wollen zweierlei: CO2-Reduktion und Energieeinsparung. So vermeiden wir auch Doppelstrukturen.“

„Unabhängig davon, aus welchem Blickwinkel wir es betrachten: Die Klimaveränderung schreitet fort, das haben wir gerade mit den letzten Starkregenereignissen zu spüren bekommen. Es ist unser aller Aufgabe, alles zu tun, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren.“

„Wir fangen nicht bei null an. Vorschläge liegen auf dem Tisch: Zum einen haben andere Bundesländer schon Maßnahmenkataloge erarbeitet, zum anderen liegen uns die Ergebnisse einer Studie zu den Energieeffizienzpotentialen im Land vor. Darin werden Vorschläge für Sachsen-Anhalt mit dem Ziel gemacht, den Endenergieverbrauch zu reduzieren. Mit diesen Grundlagen werden die vier interministeriellen Projektgruppen arbeiten und die Maßnahmen auf Umsetzbarkeit und auf ihre Effektivität und Effizienz hin bewerten. In 16 Monaten wird die Landesregierung konkrete Maßnahmen für Sachsen-Anhalt auf den Tisch legen.“

Hintergrund

Auszug aus dem Koalitionsvertrag

„Zu den größten Herausforderungen gehört es, das Klima zu schützen und sich an den Klimawandel anzupassen. Die Landesregierung wird im Lichte der Ergebnisse der Pariser Klimaschutzkonferenz 2015 sowie der europäischen und nationalen Ziele das Klimaschutzprogramm des Landes fortschreiben. Mit dem Klimaschutzprogramm und der Anpassungsstrategie an den Klimawandel wurden ehrgeizige Landesziele formuliert, die den Ausstoß klimaschädigender Treibhausgase und den Verbrauch der begrenzt verfügbaren natürlichen Ressourcen reduzieren sollen. Auf der Grundlage des Klimaschutzkonzeptes der Landesregierung streben die Koalitionsparteien ein Klimaschutzziel von 31,3 Mio. t CO2 – Äquivalent bis zum Jahr 2020 an.“ (S. 110)

„In Bezug auf Energieverbrauch und Energieerzeugung werden wir einen sektorenübergreifenden Ansatz verfolgen und entsprechende Handlungsempfehlungen herleiten.“ (S. 116)

Studie der Landesenergieagentur (LENA) „Potenziale zur Reduktion des

Endenergieverbrauchs in Sachsen-Anhalt“

http://lsaurl.de/zPc4

Projekt- und Organisationsstruktur zur Erarbeitung des Klimaschutz- und Energiekonzeptes (KEK)

Einzelne Facharbeitsgruppen erarbeiten für ihren jeweiligen Bereich Maßnahmenvorschläge. Die Arbeitsgruppen sind:

Energiewirtschaft,

Gebäude und Verkehr,

Industrie und Wirtschaft,

Landwirtschaft/Landnutzung/Forstwirtschaft/Ernährung.

Die Facharbeitsgruppen informieren und erarbeiten Empfehlungen an die KEK-Geschäftsstelle. Diese liegt im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie. Regelmäßige Berichterstattung an die Staatssekretärskonferenz stellt die Einbeziehung der Entscheidungsträger sicher. Außerdem entscheidet die Staatssekretärskonferenz über die Besetzung der Arbeitsgruppen.