#FRANCKE ANDREAS HERZAUS Blick in die Franckeschen Stiftungen

von 27. August 2015

Im September 2014 startete das Projekt, zum Schulanfang am 29. August 2015 wird Herzau das letzte Bildmaterial vor Ort sammeln. Als fotografisches Essay zeigt er seine Arbeiten in einer Ausstellung ab März 2016 im Historischen Waisenhaus. Parallel erscheint ein Fotoband im Buchhandel.

Andreas Herzau, der bereits New York, Moskau oder Deutschland in mehrfach ausgezeichneten Fotobüchern porträtiert hat, war ein Jahr lang in den Franckeschen Stiftungen zu Halle unterwegs. Nicht die einzigartige Architektur, mit der sich das barocke Gesamtensemble derzeit um Aufnahme in das UNESCO-Welterbe bewirbt, sondern die heute im historischen Raum agierenden Menschen, die den Puls des Bildungskosmos Franckesche Stiftungen ausmachen, standen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit des Fotografen. Jedes Foto erzählt eine Geschichte und will gelesen werden. Die Bilder fangen die verspielte Entspanntheit der Jugend vor großer Kulisse ein und sehen die andere Welt der vom Alter diktierten Bedürfnisse neben der kindliche-unvoreingenommenen Einnahme historischer Räume. Sie entdecken die Sensationen des Alltäglichen, halten Momente des Ausgelassenseins und der Würde, der Anspannung und des Loslassens, der Beständigkeit und des Neuen inmitten eines über 300 Jahre alten Raumes fest.

„Fotografie heischt oft nach dem Sensationellen, doch für mich ist die wahre Kunst, den Alltag zu erforschen, diesen mittels Fotografie neu zu interpretieren und auf diese Weise das alt Bekannte neu erlebbar zu machen – durch Fotografie. Insofern war und ist der Campus der Franckeschen Stiftungen ein für mich ideales Untersuchungsfeld, welches ich bis dato nicht wirklich kannte und durch meine Arbeit vor Ort schätzen gelernt habe. Für mich ist Fotografie schon lange nicht mehr das Dokument bzw. das Abbild von dem, was ist und gewesen scheint, sondern ein Medium, mit dem auch Unsichtbares kommuniziert werden kann, so wie der jahrhundertealte Geist von der Idee Franckes, der durch die unterschiedlichen Ansätze in den Stiftungen weiter fortbesteht. Insofern ist meine Arbeit über die Franckeschen Stiftungen ein Essay – also ein Versuch – diesen Spirit und diese Haltung, welche zwar erlebbar, aber nicht so einfach sichtbar sind, in Bilder zu übersetzen.“ (Andreas Herzau)

Als fotografisches Essay wird Andreas Herzau die „Franckeschen Stiftungen 2015“ in einer Ausstellung im Historischen Waisenhaus ab März 2016 vorstellen. Das Projekt begleitet den Bewerbungsprozess zur Aufnahme der Franckeschen Stiftungen in das UNESCO-Welterbe. Zeitgleich wird ein Fotoband im Buchhandel erscheinen.

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