Halles Friedhöfe auf dem Prüfstand

von 29. Oktober 2010

Am Mittwoch hat der Stadtrat mit knapper Mehrheit beschlossen, den 2008 gefassten Beschluss zur Schließung des Neustädter Friedhofs wieder aufzuheben. “Unnötig und voreilig”, sei das gewesen, sagte Planungsdezernent Thomas Pohlack auf Nachfrage von HalleForum.de. “Wir arbeiten an einer neuen Friedhofskonzeption und werden diese Mitte nächsten Jahres vorlegen.”

Jene Konzeption für alle 14 kommunalen Begräbnisstätten könnte erneut zu einer monatelangen und emotionalen Debatte führen. Denn Pohlack gibt zu: “Wir haben zu viel Fläche und werden uns von Teilen trennen müssen.” Je nachdem, zu welchen Zugeständnissen dann die Räte bereit sind, wird auch feststehen, wie tief die Hallenser künftig bei Bestattungen in die Tasche greifen müssen. Klar ist aber für den Dezernenten schon: die Gebühren müssen angesichts sinkender Bestattungszahlen aber eines ohne Schließung gleich bleibenden Pflegeaufwandes angehoben werden.

Doch zurück zum Stein des Anstoßes, den Neustädter Friedhof. Den wollte die Stadt 2038 dicht machen und hatte dafür das nun wieder gestrichene OK des Stadtrates bekommen. Urnenbestattungen wären damit noch bis 2028, Erdbestattungen in bereits “reservierten” Wahlgräbern bis 2018 möglich. Neue Wahlgräber waren mit dem Beschluss ausgeschlossen, auch weiterhin will die Stadt daran festhalten. Man müsse schließlich nicht alle Bestattungsarten überall anbieten. Probleme habe es mit der seit 2008 geltenden Regel auch nicht gehabt, so Pohlack. “Wir haben alle Fälle im besten Einvernehmen lösen können.”