Joachim Gauck neuer Bundespräsident

von 18. März 2012

Joachim Gauck ist der neue Bundespräsident des Bundesrepublik Deutschland. 991 Wahlleute der Bundesversammlung stimmten für ihn stimmten. 126 Stimmen entfielen auf die von den Linken aufgestellte Beate Klarsfeld. 108 Mitglieder der Bundesversammlung enthielten sich, drei stimmten für den NPD-Kandidaten. Auch mehrere Hallenser waren am Sonntag im Reichstag, um ihre Stimme abzugeben, darunter Christoph Bergner (CDU), Petra Sitte (Sitte) und Kay Senius (SPD).  Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat Joachim Gauck zu seiner Wahl als Bundespräsident gratuliert und ihm viel Erfolg gewünscht. Haseloff hob hervor: „Joachim Gauck hat immer gesamtdeutsch gedacht. Die Wahl Gaucks zeigt auch, was wir Ostdeutschen einzubringen haben. Mit ihm und Angela Merkel stehen erstmals zwei ostdeutsche Persönlichkeiten an der Spitze des Staates. Damit ist die deutsche Wiedervereinigung 22 Jahre nach der ersten freien Volkskammerwahl endgültig vollzogen.“   Die breite Zustimmung für Gauck in der Bundesversammlung wertete Haseloff als „sehr erfreuliches und positives Signal“. Gauck sei ein Symbol für Mut und Geradlinigkeit. Er werde unserer Demokratie gut tun. „Von seiner Präsidentschaft werden wichtige politische und gesellschaftliche Impulse ausgehen“, zeigte sich Haseloff überzeugt. Auf diese Debatten freue er sich.  „Ich gratuliere Joachim Gauck zu seiner Wahl. Er wird dem Amt mit seiner Biographie eine ganz eigene Prägung geben“, erklärte die SPD-Landesvorsitzende Katrin Budde. „Seine Begeisterung für die Demokratie wird der politischen Kultur in unserem Land gut tun. Besonders hat mich gefreut, dass Joachim Gauck in seiner Dankesrede alle Menschen zum Mitgestalten der Gesellschaft eingeladen und aufgefordert hat. Die Bekämpfung gesellschaftlicher Spaltung ist eine gute Agenda für eine Bundespräsidentschaft.“ „Mit dem Ergebnis der heutigen Wahl bin ich zufrieden, unsere Kandidatin Beate Klarsfeld hat mehr Stimmen erhalten, als DIE LINKE an Wahlfrauen und -männern in der Bundesversammlung stellte“, sagte der Fraktionsvorsitzende der Linken, Wulf Gallert. „Deutlich wurde zugleich, dass es innerhalb derer, die Joachim Gauck vorgeschlagen haben, weitaus mehr Skepsis gab, als die jeweiligen Parteiführungen im Vorfeld aussprechen mochten. Das Wahlergebnis spricht auch hier für sich. Ich gratuliere Joachim Gauck zu seiner Wahl und verbinde mit dieser Gratulation die Erwartung, dass er als Bundespräsident auf alle Menschen in der Bundesrepublik Deutschland zugehen wird.“ „Die Wahl Gaucks zum elften Bundespräsident wurde in der Bundesversammlung von einer sehr, sehr breiten Mehrheit getragen – über vier Fraktionen hinweg. Das wird dem Amt des Bundespräsidenten sehr gut tun. Joachim Gauck ist eine Persönlichkeit, mit Integrität, Ausstrahlung und Unabhängigkeit“, so die Grüne Fraktionsvorsitzende Claudia Dalbert. „Zusammen mit der breiten Mehrheit im Rücken ist das ein guter Start, um dem Amt des Bundespräsidenten wieder die Würde und den Glanz zurückzugeben, den das Amt braucht. Dieses Amt lebt vom Gewicht des Amtes, mit ihm kann der Amtsinhaber der Gesellschaft ein Werte-Kompass sein. Dazu hat Gauck jetzt den Rückhalt bekommen. Mit seiner Arbeit in der Stasi-Unterlagen-Behörde hat Joachim Gauck gezeigt, dass er schwierige gesellschaftliche Konflikte auf einen guten und konstruktiven Weg bringen kann. Der Umgang mit der Vergangenheit, mit den Stasi-Unterlagen, mit den Persönlichkeitsrechten der Einzelnen, das Recht der Presse zur Aufklärung, das Recht der Wissenschaft zur Forschung – wie er das alles auf den Weg gebracht hat, damit hat er sich einen nachhaltigen Verdienst erworben. Das gilt auch international. Aus der ganzen Welt kommen Menschen nach Deutschland und schauen sich an, wie das bei uns aufgearbeitet wird. Die Bundesversammlung hat mit Joachim Gauck eine integere Persönlichkeit mit Ausstrahlung gewählt. Mit ihm verbindet BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Hoffnung, dass er als Bundespräsident gesellschaftliche Konflikte von einer übergeordneten Warte aus anspricht und den Menschen Orientierung gibt.“