Mehr Sicherheit im Nahverkehr?

von 18. September 2009

213 Straßenbahnwaggons und 45 Busse gibt es in Halle (Saale). Doch was passiert, wenn ein Notruf kommt? Gerade nach dem tödlichen Zwischenfall in der S-Bahn München ist die öffentliche Diskussion dazu aufgemacht. In Halle wurde schon vor drei Jahren das Projekt "PaRiS" – Park and Ride Information Securityservice im Rahmen des Modellprojekts „Mosaique“ gestartet. Im gesamten Stadtgebiet wurden durch die HAVAG Messstellen eingerichtet. Die gelieferten Daten sollen die Anzeigetafeln an den Haltestellen mit Informationen versorgen, wann die nächste Straßenbahn oder der nächste Bus kommt. Außerdem kann so ein aktuelles und flächendeckendes Verkehrslagebild erstellt werden. Denn über einen Computerbildschirm im Einsatzführungszentrum der Polizei in der halleschen Fliederwegkaserne ist zu sehen, wo sich gerade welcher Bus oder welche Straßenbahn befindet.

Die Daten liefen bislang nur in der Leitstelle der HAVAG auf. Doch seit dieser Woche kann auch die hallesche Polizei auf die Daten zugreifen. Alle fünf bis zehn Sekunden aktualisiert sich das Lagebild. Polizisten wissen sofort, wohin sie zum Einsatz müssen. Vorausgesetzt, der Anrufer in der Leitstelle kann auch sagen, in welchem der Fahrzeuge er sich befindet. Derzeit musste die Polizei die Informationen immer telefonisch bei der HAVAG abfordern, zum Beispiel wenn in Straßenbahnen Schwarzfahrer erwischt wurden. Das entfällt nun erstmal bis Oktober. Bis dahin läuft der Testlauf. Der Nahverkehr soll sicherer werden, so die Initiatoren. Ob aber ein Computerbildschirm beitragen kann, der nur die Standorte der Fahrzeuge anzeigt, muss sich noch zeigen.

35.000 Euro hat das Projekt gekostet, 90 Prozent davon hat das Land übernommen.