Paul-Riebeck-Stiftung zieht Bilanz und gibt Ausblick auf 2013

von 10. Januar 2013

„Nach gut drei Jahren kontinuierlicher Bauzeit zeigen sich unsere großen Pflegeheime in neuem Gewand und bieten nun besten Wohnstandard“, sagt Fritschek überzeugt und fügt hinzu: „Das sind Investitionen, die die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Bewohner weiter steigern.“ Die durchschnittliche Jahresauslastung aller Häuser der Paul-Riebeck-Stiftung lag im Jahr 2012 bei 98,1 Prozent.

Investiert wurde 2012 auch im Bereich der seniorengerechten Wohnungen. Im Jahr 2000 gehörte die Paul-Riebeck-Stiftung zu den Gründungsgesellschaftern der ewia GmbH, deren Kerngeschäft das Wohnen im Alter ist. In den letzten zwölf Jahren konzentrierte sich das Unternehmen auf Bau und Vermietung von altengerechten, behindertenfreundlichen Wohnungen. Wohnungen, liebevoll saniert, entstanden in der Otto-Kilian-, der Canstein-, der Ernst-Eckstein- und Gustav-Hertzberg-Straße. Heute verfügt die ewia insgesamt über 141 Wohnungen, deren Mieter gerne die Dienstleistungen und die sozialen Angebote der Paul-Riebeck-Stiftung sowie ihres Pflegedienstes nutzen. Im Sommer 2012 beschloss der Stiftungsrat, die Anteile an der ewia vollständig zu erwerben. Das Unternehmen gehört nun komplett zur Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale.

Besondere Anstrengungen unternahm die Paul-Riebeck-Stiftung im letzten Jahr, um einerseits noch intensiver um ehrenamtliche Mitstreiter zu werben und andererseits das Thema „Aktives Altern“ mehr in das öffentliche Bewusstsein der Hallenserinnen und Hallenser zu rücken. Bei den erstmalig durchgeführten „Halleschen Aktionstagen Alter:native“ standen im Sommer 2012 deshalb folgerichtigdie vielen Facetten des Älterwerdens im Mittelpunkt und die Lust auf ein selbstbestimmtes und aktives Altern. Insgesamt 16 Veranstaltungen und Projekte, unter der Schirmherrschaft von Norbert Bischoff, Minister für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt, fanden im Rahmen der Aktionstage statt. Dank der vielen Unterstützer und Partner wurde das Kooperationsprojekt ein voller Erfolg.

Ebenso erfolgreich war der Start des Stadtteilprojektes „Nachbarschaft.Leben – Miteinander in der südlichen Innenstadt“. Auch hierbei stand die Zuwendung zu insbesondere älteren Mietern im Quartier im Fokus. Das Projekt wird 2013 fortgesetzt.

„Stärker Brücken zu schlagen“, so Vorstand Andreas Fritschek mit Blick auf das soeben begonnene Jahr, „ist auch 2013 unser erklärter Wille. Wir haben gerade bei den vielen Begegnungen immer wieder festgestellt, dass es nach wie vor ein großes Informationsdefizit gibt. Wie verhalte ich mich beispielsweise, wenn bei jemandem aus meiner Familie eine Demenz diagnostiziert wird? Was kann ich beitragen, damit auch in hohem Alter noch viel Teilhabe und Lebensfreude ermöglicht wird? Wie gehe ich mit dem Tabu-Thema Sterben um? Unsere Stiftung wird 2013 ihren Beitrag leisten, den Hallensern bei solchen und ähnliche Fragen mit Informationen, Rat und Tat zur Seite zu stehen.“ Hier knüpft auch die geplante Fortsetzung der Halleschen Aktionstage „Alter:native“ an. Fritschek verrät: „Wir planen im Sommer 2013 eine Filmwoche“. Über Spielfilme wolle die Stiftung den Hallenserinnen und Hallensern einen etwas anderen Zugang zur Demenz anbieten und damit dem Thema auch etwas von der landläufigen Schwere nehmen. Abgerundet wird das Angebot mit einer Ausstellung des Künstlers Marko Warmuth in der Galerie „F2“.

Abschließend kündigt Andreas Fritschek an: „Eine Neuauflage wird der Design-Preis der Paul-Riebeck-Stiftung erfahren. 2010 lobten wir erstmals ein Förderstipendium aus, das es zwei Absolventen der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein ermöglichte, sich ein halbes Jahr intensiv mit dem Thema Alter auseinanderzusetzen.Ziel war es, diesem Thema mit kreativen Ideen neue Impulse zu verleihen und gleichzeitig, einen neuen Zugang zur Welt des Alterns zu schaffen. Mit ihrer Idee, in einer Verbindung von Glas und Fotografie Erinnerungen einzufangen, überzeugte Andrea Flemming. Neben ihrem Projekt begeisterte ein weiterer Vorschlag die Jury. Die Designerin Carina Milbrandt bewarb sich mit der Idee, ein Produkt zu entwickeln, dass älteren Menschen als Alltagshilfe dienen könnte. Sie entwarf Gegenstände, der die Nahrungsaufnahme erleichtern soll. Drei interessante Ideen wurden von der Designerin präzisiert und als Modell und in digitaler Form vorgestellt. So präsentierte Carina Milbrandt „Trinki“, einen mobilen Getränkespender, ein „Arretierbrett“ und einen „Göffel mit Schieber“. Im Herbst 2013 wird das Thema des zweiten Förderstipendiums ausgelobt.