PPP-Schulen: jetzt sind alle saniert

von 17. August 2009

(ens) Ein Mammutprojekt in Halle (Saale) ist geschafft: die Sanierung von neun Schulen im Rahmen des PPP-Pilotprojekts konnte in den Sommerferien abgeschlossen werden. Im letzten Jahr wurden schon die KGS „Wilhelm von Humboldt“, die Sekundarschule „Heinrich Heine“, die Berufsbildende Schule V sowie die Grundschulen Wittekind und Lilien nach erfolgreicher Sanierung übergeben. Zum Schuljahresbeginn vorige Woche konnten die Mädchen und Jungen auch die sanierte Förderschule Pestalozzi, die Grundschule „Ulrich von Hutten“, den Hort der Jugendwerkstatt „Frohe Zukunft“, die Grundschule „Neumarkt“ und Hort des DRK sowie das Giebichenstein-Gymnasium „Thomas Müntzer“ wieder in Beschlag nehmen.

Das Giebichenstein-Gymnasium Thomas Müntzer hat zum Beispiel eine neue Turnhalle bekommen. Die wird dieser Tage von Schülern äußerlich verziert, nachdem sie vor drei Monaten schon vorzeitig eingeweiht werden konnte. Außerdem hat die Schule jetzt interaktive Schultafeln, soll damit Maßstäbe für eine moderne Bildungsstätte setzen.

Am 5. September können alle jetzt sanierten PPP-Schulen bei einem Tag der offenen Tür besichtigt werden. Eine große Plakataktion soll darauf hinweisen, 253 Werbebanner werden in der Stadt aufgeklebt. Neuer Slogan: „Interaktive Tafeln für den Bildungsstandort Halle“.

Die Stadt hat im Rahmen des PPP-Bundespilotprojektes (Public Private Partnership) 9 Schulen sanieren lassen. Die Firmen Bilfinger & Berger, Günther Papenburg, HSG Technische Service GmbH und die Landesbank Baden-Württemberg haben dafür 54 Millionen Euro in die Hand genommen. 25 Jahren werden die privaten Unternehmen für die Sanierung und Bewirtschaftung verantwortlich sein, die Stadt bleibt aber weiterhin Eigentümer der Gebäude und wird die Kosten in den nächsten 25 Jahren auf Raten zurückzahlen – zu einem festen Zinssatz von 4,1 Prozent. „Wir bekommen jetzt die Schulen top saniert zurück“, freute sich Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados. „Wir können jetzt den Schlussstein setzen.“ Sie hob hervor, dass Halle die erste Stadt deutschlandweit war, die auf die Sanierung mit Hilfe privater Unternehmen setzte. Der Grund ist ganz einfach: der Stadt fehlte wegen des riesigen Schuldenberges das Geld für die Sanierung auf eigene Kosten.

Unumstritten war das nicht. Schließlich sahen Kritiker hierin auch eine verdeckte Kreditaufnahme. Befürchtet wird zudem, dass die Sanierung am Ende viel teurer werden könnte. Das sieht OB Szabados anders. „Wer es hinterher betreiben muss, der baut auch so, dass es ihm hinterher nicht auf die Füße fällt.“ Und Bildungsdezernent Tobias Kogge hob hervor: „wir gestalten die Zukunft und tun etwas für die Kinder.“ Schließlich wünschten sich die Eltern sanierte Schulen.