REWE ruft zum Plastikfasten auf

REWE ruft zum Plastikfasten auf
von 4. Juni 2019

Der Lebensmittelhändler REWE nimmt in Sachsen-Anhalt die kostenlosen Einwegbeutel für Obst und Gemüse aus dem Angebot – testweise für einen Tag. Anlass ist der internationale „Tag der Umwelt“, der bereits seit den 1970er Jahren am 5. Juni zelebriert wird. Im Gegensatz zum deutlichen Rückgang bei der Nutzung von Plastiktragetaschen mit höheren Wandstärken nimmt der Pro-Kopf-Verbrauch bei dünnen Obstbeuteln aus Plastik leicht zu. Etwa 3,2 Milliarden verbrauchten die Deutschen 2017, der Pro-Kopf-Verbrauch kletterte laut Bundesregierung von 36 Beuteln (2016) auf 39 (2017).

„Wir möchten unsere Kunden animieren auf Mehrwegalternativen zu setzen, also ihre wiederverwendbaren Taschen oder Netze einfach zum Einkaufen mitzubringen. Es ist vielleicht nur ein kleines Zeichen, aber wenn jeder von uns etwas an seinem Alltagsverhalten ändert, können wir zusammen viel erreichen“, ist Isabell Kroll, zuständig für Nachhaltigkeit bei REWE in Sachsen-Anhalt, überzeugt. Alle 49 REWE- und 8 nahkauf-Märkte im Land nehmen an der Aktion teil. Mit Plakaten und Steckkarten an den Beutelhalterungen werden die Kunden informiert und zum Plastikfasten animiert. Insgesamt beteiligen sich im Osten Deutschlands knapp 570 REWE- und 140 nahkauf-Märkte an der Plastikfasten-Aktion (plus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Thüringen).

Wiederverwendbare Taschen nutzen

Es gibt diverse Gemüsesorten und Früchte, die von Natur aus eine Verpackung mitbringen: Bananen, Zucchini und Zitrusfrüchte haben eine vergleichsweise robuste Schale, die sie auch beim Transport schützt. Für andere Lebensmittel wie lose Trauben und Kirschen empfiehlt sich jedoch eine Tragehilfe, die die Ware beisammen hält und schützt.

Aber muss diese Tragehilfe in Zukunft weiter der kostenlose, dünne Plastik-Knotenbeutel sein? Oder geht es auch anders? Das möchte REWE von seinen Kunden wissen und testet den Verzicht: Die Knotenbeutel in den Obst- und Gemüseabteilungen der Supermärkte in Sachsen-Anhalt verschwinden für einen Tag komplett aus dem Angebot. Alternativ können Kunden bei REWE hygiene- und lebensmittelgerechte Mehrweg-Frischenetze (2 Stück für 0,99 Euro) kaufen, die das Unternehmen bereits im Herbst 2018 als wiederverwendbare Alternative eingeführt hat.

Vermeiden, reduzieren, verbessern

REWE ist sich der eigenen Verantwortung bewusst und hat vielfältige Initiativen zur Reduktion von Verpackungen und Ressourcenverbrauch gestartet. Sie lassen sich unter den Vorgehensweisen „vermeiden“, „reduzieren“ und „verbessern“ gruppieren. Die bekannteste Maßnahme ist sicherlich die Abschaffung der Plastiktragetaschen an den Kassen der Supermärkte im Jahr 2016, mit der REWE in Deutschland Branchenvorreiter war. Weitere sind: das Natural Branding von Süßkartoffeln, die Reduzierung von Folienstärken, die Umstellung von Folienverpackung auf Klebebanderolen/-etiketten bei Bananen, der Einsatz von Graspapier bei Schachteln verpackter Äpfel und Recyclat bei Plastikflaschen für zum Beispiel Flüssigwaschmittel. Auch bei Einwegverpackungen setzt der Lebensmittelhändler Zeichen und will bis 2020 sämtliches Plastik-Einweggeschirr aus dem Sortiment streichen.

Viele Verbraucher möchten bei ihrem Einkauf vor allem im Obst- und Gemüsesortiment auf Plastikverpackungen verzichten, sagen Studien. Ob sich die Studienergebnisse mit dem tatsächlichen Einkaufsverhalten decken, überprüft REWE aktuell im größten Unverpackt-Test Deutschlands: In rund 630 REWE- und nahkauf-Märkten in Baden-Württemberg, der Pfalz und dem Saarland wird seit Mitte April Bio-Obst und Bio-Gemüse weitestgehend ohne Plastik oder in umweltfreundlicheren Verpackungen angeboten. Das jährliche Einsparpotenzial liegt bei 90.000 Kilogramm Verpackungsmaterial, davon bis zu 60.000 Kilogramm Kunststoff.

Mehr Informationen zur Plastikreduktionsstrategie erhalten Sie u.a. auf www.rewe.de unter dem Navigationspunkt „Nachhaltigkeit“ und „Grüne Produkte“.

https://www.rewe.de/nachhaltigkeit/unsere-ziele/projekte/unverpackt/