Sachsen-Anhalter arbeiten weniger

von 16. März 2010

In Sachsen-Anhalt wurden im Jahr 2009 von den 1 010,1 Tausend Erwerbstätigen 1 444,3 Millionen Arbeitsstunden geleistet. Damit arbeitete jeder Erwerbstätige durchschnittlich 1 430 Stunden.

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Halle (Saale) ging das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen, das die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen umfasst, gegenüber dem Vorjahr um 44,4 Millionen Stunden oder 3,0 Prozent zurück. Ursache dafür war einerseits, dass die Erwerbstätigenzahl um 4 800 Personen oder 0,5 Prozent sank. Andererseits wurde aufgrund der Wirtschaftskrise verstärkt die Arbeitszeit reduziert, um Entlassungen zu vermeiden. So stieg die Kurzarbeiterzahl kräftig an und Überstunden sowie Guthaben auf Arbeitszeitkonten wurden abgebaut. Je Erwerbstätigen verringerte sich die Arbeitszeit um 37 auf 1 430 Stunden, das waren 40 Stunden mehr als im Bundesdurchschnitt. Die geleistete Arbeitszeit der Arbeitnehmer betrug 1 256,2 Millionen Stunden, 39,5 Millionen weniger als im Vorjahr. Je Arbeitnehmer waren das 1 368 Stunden, 39 Stunden weniger als im Jahr 2008, aber 58 Stunden mehr als im Bundesdurchschnitt.
Ursachen für die Unterschiede zum Bundesdurchschnitt und zwischen den Wirtschaftsbereichen sind neben verschiedenen tariflichen und individuellen Arbeitszeiten (Vollzeit-, Teilzeit-, marginale Beschäftigung), den unter-schiedlichen Beschäftigungsstrukturen (abhängige und selbstständige Erwerbstätigkeit) und Wirtschaftszweigstrukturen auch die Mehr- und Kurzarbeit sowie krankheitsbedingte Ausfallzeiten und die unterschiedliche Zahl der Arbeitstage in den Bundesländern.

Das Arbeitsvolumen sank in allen Wirtschaftsbereichen Sachsen-Anhalts. Die stärksten Rückgänge an geleisteten Arbeitsstunden hatten die Wirtschafts-bereiche Verarbeitendes Gewerbe ( – 7,4 Prozent) sowie Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister ( – 4,7 Prozent). Die meisten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen wurden, wie schon in den Vorjahren, im Baugewerbe mit 1 642 Stunden und in der Land- und Forstwirtschaft mit 1 600 Stunden geleistet. Am kürzesten war die jährliche Pro-Kopf-Arbeitszeit dagegen in den Dienstleistungsbereichen (1 386 Stunden), wo Teilzeitarbeit und marginale Beschäftigung eine größere Rolle spielen.