Staatssekretärin fordert Mindestlohn

von 7. März 2011

Am 20. März wählt Sachsen-Anhalt einen neuen Landtag. Bislang war der Wahlkampf kaum von Kontroversen gekrönt. Doch so kurz vor der Wahl versuchen alle Parteien, noch Wählerstimmen zu erhaschen. Sachsen-Anhalts Sozial-Staatssekretärin Beate Bröcker hat anlässlich des Internationalen Frauentags ihre Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn bekräftigt. Sie halte es für einen Skandal, "dass im Jahr 2011 in Deutschland eine Vollzeitbeschäftigung nicht in jedem Fall ausreicht, um von diesem Lohn auch wirklich in Würde leben zu können. Wenn es den Tarifparteien nicht gelingt, eine Existenz sichernde Entlohnung mit einander zu verhandeln, dann muss der Staat eingreifen. Arbeit muss sich lohnen."

Bröcker sieht vor allem Frauen von dieser Situation betroffen. Gerade im Dienstleistungs-, Pflege- und Sozialbereich gebe es viele Frauen, die für niedrigste Löhne arbeiten müssten. Sie verfügten in der Mehrzahl über eine profunde Berufsausbildung und übten eine qualifizierte und verantwortungsvolle Tätigkeit mit und für Menschen aus. Was ihnen allein fehle, sei eine faire Entlohnung.

Bröcker sieht in der Diskussion um einen Mindestlohn in Deutschland einen Beleg dafür, dass es auch im 100. Jahr des Frauentages strukturelle Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt gebe. Bröcker: „Die Gleichstellung von Frau und Mann in der Arbeitswelt ist nur um Millimeter voran gekommen. Es ist daher richtig, sich weiterhin für die Belange von Frauen besonders einzusetzen. Es wäre aber zu kurz gegriffen, dies allein anlässlich des Frauentages zu formulieren. Der Frauentag allein verändert nichts. Entscheidend ist, was zwischen den Frauentagen passiert.“