Tscherny-Haus: Verträge sind perfekt

von 16. September 2009

Vor einigen Wochen hat Bauminister Wolfgang Tiefensee schon den dicken Förderbescheid aus dem Konjunkturpaket II überbracht, nun sind auch die Verträge festgezurrt. Die Leopoldina wird das Tschernyschewskij-Haus nächste Woche von der Weltkugel-Stiftung Berlin übernehmen. Jetzt soll das denkmalgeschützte Logenhaus auf dem Jägerberg saniert werden. Die Leopoldina wird anschließend ihren Hauptsitz hierher verlegen. 15,7 Millionen Euro stehen bereit.

Der jetzige Hauptsitz in der Abderhalden-Straße und August-Bebel-Straße bleibt indes nicht ungenutzt. Die Bibliothek und das Archiv sollen hier mehr Platz bekommen. Im Logenhaus sollen im Ostflügel Büros entstehen, der Westflügel soll vor allem Konferenzräumen vorbehalten bleiben. Baustart soll noch in diesem Jahr sein. Seit der Ernennung zur Nationalen Akademie braucht die Leopoldina mehr Platz, ging die Ernennung doch mit einem Personalaufwuchs einher. Im letzten Jahr hatte die Leopoldina 23,5 Planstellen, künftig sollen es 70 werden.

Die Leopoldina wurde 1652 in Schweinfurt gegründet und hat seit 1878 ihren Sitz in Halle an der Saale. Sie ist eine überregionale Gelehrtengesellschaft mit gemeinnützigen Aufgaben und Zielen. Sie fördert inter- und transdisziplinäre Diskussionen durch öffentliche Symposien, Meetings, Vorträge, die Arbeit von Arbeitsgruppen, verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse, berät die Öffentlichkeit und politisch Verantwortliche durch Stellungnahmen zu gesellschaftlich relevanten Themen, fördert junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, und sie betreibt wissenschaftshistorische Forschung. Im Juli 2008 wurde die Leopoldina im Rahmen eines Festaktes offiziell zur Nationalen Akademie der Wissenschaften in Deutschland ernannt.

Der Leopoldina gehören zur Zeit etwa 1350 Mitglieder in aller Welt an, dabei sind Wissenschaftler aus naturwissenschaftlichen und medizinischen Disziplinen sowie aus den Kultur-, Technik-, empirischen Geistes-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften, die sich durch bedeutende Leistungen ausgezeichnet haben. Unter den derzeit lebenden Nobelpreisträgern sind 31 Mitglieder der Leopoldina.