Uni Halle hat mehr Studenten

von 7. Oktober 2009

„Sie sehen mich gut gelaunt“ – mit diesen Worten begrüßte Wulf Diepenbrock, Rektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg am Mittwoch die Journalisten im Senatssaal. Denn bereits im dritten Jahr in Folge konnte die MLU einen Zuwachs an Studenten verzeichnen. 18.609 junge Menschen studieren derzeit in der Saalestadt, darunter 3.484 neue Studenten. Ein Zuwachs gegenüber dem vergangenen Jahr um fast 12 Prozent. „Die Attraktivität der Uni konnte gesteigert werden, begründete Diepenbrock den Zuwachs. So gebe es rund 180 Studiengänge mit vielen Kombinationsmöglichkeiten verschiedener Fächer. Auch fehlende Studiengebühren erweisen sich als Standortvorteil. Wie Diepenbrock sagte, habe man den deutlichen Anstieg nicht erwarten können. Grund sei der Geburtenknick in Sachsen-Anhalt. Zudem habe es im letzten Jahr durch den doppelten Abiturjahrgang in Sachsen-Anhalt mehr Schulabgänger gegeben. In diesem Jahr ging die Zahl der Erstsemestler aus Sachsen-Anhalt von 51 auf 42,5 Prozent zurück. Hingegen gibt es immer mehr Studenten, die aus Westdeutschland nach Sachsen-Anhalt kommen. Am meisten nachgefragt ist das Lehramt an Grundschulen mit 1192 Bewerbern, gefolgt von Psychologie. Hier kommen 23 bzw. 24 Bewerber auf einen Studienplatz.

Doch trotz guter Studentenzahlen plagen die Uni Sorgen. Durch den Doppelhaushalt rollt auf die MLU eine Unterfinanzierung von 12 Millionen Euro zu. „Wir sehen die Grundfinanzierung in Gefahr.“ Dabei sei man schon jetzt unterfinanziert, so Diepenbrock. 88 Stellen seien nicht besetzt. Sollte der Haushaltsentwurf der Landesregierung vom Landtag bestätigt werden, könnten weitere 150 Stellen nicht mehr finanziert werden. Vor allem befristete Arbeitsverträge werden dann wohl nicht mehr verlängert.