Werkleitz Festival für Medienkunst vom 5. bis 21. Oktober 2012 in Halle

von 1. Oktober 2012

Das Werkleitz Festival des Jahres 2012 richtet unter dem Titel „move forward – new mexican and european media art“ den Blick auf Mexiko: 13 neue Arbeiten mexikanischer und europäischer Medienkunst werden auf einem Ausstellungsparcours in der Innenstadt von Halle präsentiert. Die Arbeiten entstanden im Rahmen von Stipendienprogrammen, die für je zwei Monate mexikanische Künstler nach Europa brachten und umgekehrt europäischen Künstlern einen Aufenthalt in Mexiko ermöglichten. Die Arbeiten – großformatige Projektionen, internetbasierte Kunst und interaktiven Installationen – werden auf einem Ausstellungparcours durch das Hallesche Steintor-Areal gezeigt.

Zum Programm des Festivals gehören auch künstlerische Interventionen von Studierenden der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Unter dem Titel „… bis das Chamäleon sichtbar wird“ zeigen die Burg-Studentinnen und -Studenten Elisabeth Decker, Marie Grunwald, Nora Läkamp, Clare McCormack, Gregor Müller, Juan Luis Ortega, Luise von Rohden, Benjamin Schief, Desiree Sander, Kristina Sinn, Franziska Stübgen, Anne Schneider und Elisabeth Zunk am Steintorareal ihre Arbeiten.

Das Projekt entstand in Kooperation mit Werkleitz sowie mit freundlicher Unterstützung des Steintor-Varietés und der Initiative „Räume öffnen“ im Rahmen der Lehrveranstaltung „Cultural Hacking“ bei Prof. Stella Geppert.

Die Künstlerin Stella Geppert, die als Professorin für künstlerische Praxis im Studiengang Kunsterziehung/Kunstpädagogik an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle lehrt, zu den Intentionen des Projekts: „Über die städtische Struktur des Platzes hinaus haben Studierende unterschiedlicher Semester und Fachrichtungen zwei Monate lang Formen öffentlichen Handelns und deren Grenzen am Steintorareal erforscht, ausgelotet und aktiv erprobt. Der Arbeitstitel ‚… bis das Chamäleon sichtbar wird‘ war Leitmotiv und künstlerisch konzeptionell im Sinne des ‚kulturellen Hackens‘ auf einen positiven Umgang mit Orientierung und Desorientierung, dem Ineinandergreifen von Spiel und Ernst, der Zweckentfremdung und Umkodierung hin ausgerichtet.

Die von ihnen vorgenommenen, so genannten ‚Hacks‘ gingen auf die stark vom Verkehr reglementierten Verhaltensweisen der Benutzer und Benutzerinnen ein. Sie arbeiteten konkret mit erlebten Erfahrungen, vorgefundenen Materialien und spürten Zwischenräume kreativer Raumaneignung und Entstehung auf. Fragen, die sie begleiteten, waren unter anderem: Was macht einen Platz über die eigentliche Platzgestaltung hinaus zu einem Ort? Wie werden Räume entgegen der geplanten Funktionalität genutzt? Wie vertrauenswürdig ist dieses Areal? Welche Funktionsräume greifen ineinander? Gibt es einen gefühlten Mittelpunkt? Was fehlt dem Platz?

Die künstlerischen Interventionen wurden an der Schwelle der Sichtbarkeit initiiert, ihre Autorschaft blieb meist verdeckt, alltägliche Begebenheiten gingen eine Symbiose mit künstlerischen Gesten und Handlungen ein. Hierbei ging es weniger um eine repräsentative, erkennbare Kunstform, vielmehr waren es minimale Eingriffe, die soziale und kommunikative Räume aufzeigten, kritische Beobachtungen zur Behandlung von öffentlichen Räumen aufkeimen ließen und inszenatorische Qualitäten des Umfeldes fernab jeglichen Spektakels amüsant widerspiegelten.“

Das Werkleitz Festival 2012 wird am Freitag, 5. Oktober 2012, um 18.30 Uhr im Steintor- Varieté eröffnet. Das Programm unter www.werkleitz.de/moveforward.

5. – 21. Oktober
Werkleitz Festival 2012
move forward – new mexican and european media art
in Halle an der Saale