Zehn Millionen für Halles Forscher

von 23. November 2011

Die nächste Etappe der exzellenten Erforschung oxidischer Grenzflächen ist gesichert: Der an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) angesiedelte Sonderforschungsbereich (SFB) 762 "Funktionalität oxidischer Grenzflächen" wird für weitere vier Jahre in Millionenhöhe von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Partner der MLU sind dabei die Universität Leipzig und das hallesche Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik.

"Die wissenschaftliche Kompetenz auf diesem Gebiet ist im mitteldeutschen Raum gebündelt – und unsere gemeinsamen Anstrengungen sind erfolgreich. Schon in der ersten Förderperiode hat uns das Gutachterteam internationale Sichtbarkeit bescheinigt", sagt SFB-Sprecherin Prof. Dr. Ingrid Mertig von der Martin-Luther-Universität. "Wir sind glücklich über die weitere Förderung und werden die Millionen einsetzen, um unsere Spitzenforschung an den oxidischen Grenzflächen voranzutreiben."

Die Forscher stellen Nanostrukturen her, die aus wenigen Atomlagen eines Oxids bestehen, kombiniert mit wenigen Atomlagen eines Metalls oder eines anderen Oxids. Die Grenzfläche bestimmt dann die funktionalen Eigenschaften dieser Nanostruktur – die völlig neu sein können. "Im Ergebnis könnte das zu einer Revolution in der Speichertechnologie führen", sagt Ingrid Mertig.

Der 2008 etablierte SFB ist ein Herzstück des MLU-Forschungsschwerpunkts "Nanostrukturierte Materialien", der vom Land Sachsen-Anhalt seit 2005 unterstützt wird. Die Fördersumme des SFB für die Jahre 2012 bis 2015 beträgt mehr als zehn Millionen Euro. Sämtliche 18 beantragten Teilprojekte, darunter drei neue, werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft als förderwürdig erachtet.

In der ersten Förderperiode haben die beteiligten Wissenschaftler in mehr als 220 Veröffentlichungen in internationalen Zeitschriften über erste Ergebnisse berichtet. 15 Promotionen wurden abgeschlossen, weitere 29 Doktoranden arbeiten momentan an ihrer Dissertation.