Halle und Leipzig laden zur gemeinsamen Museumsnacht

von 4. Mai 2012

 Am Samstag, den 05.05.2012 findet die 13. Hallesche Museumsnacht statt. Dabei öffnen bereits zum vierten Mal viele Museen in Halle und Leipzig gemeinsam ihre Tore. Insgesamt 78 Museen in beiden Städten können erkundet werden. Ein Ticket kostet acht Euro und berechtigt auch zum kostenlosen Pendeln zwischen den beiden Städten. StraßenbahnmuseumTraditionell beteiligt sich auch der Verein „Hallesche Straßenbahnfreunde e.V.“ an diesem Kulturereignis. Besucher des Straßenbahnmuseums in der Seebener Straße 191 erhalten in der Zeit von 18 bis 1 Uhr Führungen durch die Fahrzeugsammlung und halbstündige Rundfahrten mit historischen Straßenbahnen. Außerdem sorgen die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder auch wieder mit leckerem, frischem Grillgut und kühlen Getränken für das leibliche Wohl. Für die Rundfahrten mit den historischen Fahrzeugen gilt ein Sondertarif. Die Fahrkarten zu 2,00 € (1,00 € ermäßigt) sind im Depot erhältlich. Die  Kraftfahrzeuge sind zur Museumsnacht auf Reise. Alle Fans des Dieselqualms und der guten alten Technik haben vom 04.-06. Mai auf dem alljährlichen Oldtimertreffen in Werdau (bei Zwickau) die Möglichkeit, den gummibereiften Fuhrpark des Vereins zu bestaunen.Auf dem größten Nutzfahrzeugtreffen Mitteldeutschlands treffen jährlich mehr als 300 Fahrzeuge in ihrer „Geburtsstadt“ aufeinander. KunsthochschuleAb 18 Uhr hat die Hochschulgalerie im Volkspark geöffnet. Gezeigt wird die Ausstellung „Tausend Stimmen. Eine Schau über Szeemann, Diagramme, Art Spaces und Dienstbesprechungen“, mit der das Ausstellen selbst zum Thema gemacht wird. Wer als „mündiger Besucher“ eine Ausstellung aufsucht, steht immer mittendrin in einem Archiv der Dinge, Werke und Geschichte(n). Als Flaneur soll er nach Möglichkeit am Dialog der „Tausend Stimmen“ partizipieren. Ihm sei geraten, so viel zu wissen wie nur möglich und zugleich naiv zu bleiben – und ebenso auch alles an Neugierde in sich zu mobilisieren. MoritzburgZum Start in den Abend wird um 18 Uhr die Ausstellung “AnHaltsichten. 800 Jahre Anhalt in Gold und Silber, auf Kupfer und Papier” eröffnet. Medaillen, Münzen, Orden und Auszeichnungen erzählen kunstvoll in Miniatur von großen Momenten und Ereignissen der Landesgeschichte. Zwischen 18 und 20 Uhr suchen Kinder, mit selbstgebauten Fledermaus-, Eulen- und anderen Nachtschwärmermasken nach Lebensräumen für nachtaktive Tiere im Museum. Außerdem erwarten bis 21.30 Uhr die Kellergeister im Talamtgewölbe der Moritzburg kleine und große Besucher. Von 18 bis 20 Uhr demonstrieren Mitglieder des Erwachsenenmalzirkels verschiedene Drucktechniken. Weiter geht es im Programm mit Kurzführungen in den Ausstellungen “Antlitz der Wissenschaft. Gelehrtenporträts aus dem Archiv der Leopoldina” und »Wort wird Bild«. Illustration der Brücke-Maler. Um 21 Uhr ist die Sprechbuehne der Uni Halle zu Gast mit einem Auszug ihrer szenischen Lesung zu expressionistischer Lyrik »In roten Schuhen tanzt die Sonne sich zu Tod am Rand der Nacht«. Im Anschluss entführt der Pantomime und Maskenspieler Thomas Heinecke die Besucher zu einer Nachtschwärmerei an die Kunst. Auch in diesem Jahr sind die hALLE leuchten wieder in der Moritzburg dabei und bieten ihre ausgefallene Kunst- und Designobjekte in den Arkaden des Burghofs feil. Kunstverein TalstraßeHier wird eine Ausstellung eröffnet, die einen Einblick in die künstlerischen Strömungen des Informel und der Abstakten Malerei der 1960er und 1970er Jahre in Westdeutschland gibt. In einer Auswahl zeigt die Schau an Beispielen aus der Sammlung Bergmeier Halle/Berlin die Besonderheiten dieser beiden Stilrichtungen auf. Namen wie Rupprecht Geiger, Karl Otto Götz, Gotthard Graubner, Gerhard Hoehme, Georg Karl Pfahler, Bernard Schultze, Emil Schumacher, Günther Uecker u. a. prägten diese Stilrichtungen des 20. Jahrhunderts wie keine anderen.  Technisches Halloren- und SalinemuseumDie Halloren laden zum Schausieden statt. Mit der Siedesalzgewinnung an der großen Siedepfanne wird im Museum der jahrhundertealten Geschichte und Tradition der Salzwirker-Brüderschaft erinnert. Außerdem präsentiert das Kuratorium Altes Rathaus Halle (Saale) e.V. eine Sonderschau zur Geschichte und Bedeutung des Alten Rathauses zu Halle. Jenem Bauwerk, welches über Jahrhunderte hinweg die Ostseite des halleschen Marktplatzes prägte.Bei einem Bombenangriff am 31. März 1945 teilweise schwer beschädigt, wurde das Gebäude, anders als beispielsweise das Rathaus in Leipzig, nicht wieder aufgebaut, sondern 1950 endgültig abgerissen. Im Rahmen der gemeinsamen Museumsnacht der Städte Halle und Leipzig präsentiert das Kuratorium Altes Rathaus Halle (Saale) e.V. unter dem Titel „Halle verlorenes Rathaus“ Bilddokumente, Erinnerungsstücke und Originalbauteile. 62 Jahre nach der Zerstörung des Barockflügels des Rathauses wird erstmals das Barockportal der Öffentlichkeit präsentiert. Beim Abbruch 1950 sichergestellt und vom Kuratorium Altes Rathaus 2002 aus dem Graben der Moritzburg geborgen, wird es zur Museumsnacht in der Großsiedehalle zu sehen sein. Des Weiteren werden verschiedene Fundstücke einer archäologischen Grabungen gezeigt. Darunter ein Türgewändestein einer Gefängniszelle, in den ein Inhaftierter einen Bibelspruch eingeritzt hat. Passend dazu wird ein ein Original-Halseisen aus Beständen des Stadtmuseums gezeigt, an dem Delinquenten „angeprangert“ wurden und das sich an der Nordwestecke des Rathausturmes befand. Eine Fotoschau sowie Schautafeln dokumentieren die Zerstörungsgeschichte sowie die Diskussion um einen möglichen Wiederaufbau. Franckesche StiftungenAuch die Franckeschen Stiftungen beteiligen sich wieder mit einem bunten Programm an der Museumsnacht:20:00- 1:00 Ein Saal in Licht und KlangLicht- und Klanginstallation im Freylinghausen-SaalStimmungsvolle Illumination und erstaunliches Hörerlebnis – zur Museumsnacht wird der Freylinghausen-Saal nicht wiederzuerkennen sein. Ob ausruhend oder in Bewegung, die Besucher gehen auf eine besondere Klangreise durch das Innenleben eines großen Orchesterwerkes. Wie Klanglupen lassen sich einzelne Instrumente aus bekannten Werken Georg Friedrich Händels heraushören, die sich erst in der Raummitte zum ganzen Orchesterklang zusammenfinden.   19:00- 24:00 Jazz im Lindenhof Die hochkarätige Jazz-Band von Pepe Berns mit Professoren der Hochschule für Musik in Leipzig wird im farbig illuminierten frühlingshaften Lindenhof zu Gast sein. Die Musik der Band mit Gitarre, Schlagzeug, Saxofon und Bass werden für eine solche Stimmung sorgen, dass Sie den Abend bei einem Glas Wein hier verbringen möchten.   18:30 | 19.30 | 20.30 | 21.30 Weil sie die Seelen fröhlich machtKurzführungen in der JahresausstellungDie Reformation war eine singende Revolution! Dieser Beginn einer neuen musikhistorischen Epoche und ihre 500jährige Geschichte werden in der Ausstellung „Weil sie die Seelen fröhlich macht. Protestantische Musikkultur seit Martin Luther“ mit modernen Hörinstallationen und herausragenden Werken der Musikgeschichte in Szene gesetzt.   18.30 | 19.30 | 20.30 | 21.30 | 22.30 Franckes Bibliothekstündlich KurzführungenÜber den historischen Lindenhof gelangt der Besucher zum ältesten erhaltenen profanen Bibliotheksgebäude Deutschlands. Wie in einem Theater ruhen hier die Bücher in den marmorierten Regalen der Kulissenbibliothek und geben einen authentischen Einblick in die faszinierende Bücherwelt des 18. Jahrhunderts.   19.00 | 20.00 | 21.00 | 22.00 | 23.00 Franckes Wunderkammerstündlich KurzführungenIm Dachgeschoss des historischen Waisenhauses öffnet die Kunst- und Naturalienkammer ihre Türen. Ursprünglich für den Schulunterricht angelegt, gehört sie zu den wenigen noch erhaltenen Vorläufern des modernen Museums und gilt als einzige vollständig erhaltene Kuriositätenkammer Europas, die 3000 Naturalien und Artefakte aus aller Welt beherbergt.   18.00- 1.00 Franckes TalenteAudioführungenIm Wohnhaus des Stifters verbergen sich hinter einer digitalen Porträtgalerie bekannte Persönlichkeiten, die von Franckes beeindruckenden Talenten berichten. Neben Ulrich Wickert, Hans-Dietrich Genscher und anderen erzählt hier auch Ralph Caspers für Kinder, wie Francke aus einer kleinen Spende seine Schulstadt aufgebaut, mit Unterstützung des preußischen Königs seine bahnbrechenden Ideen umgesetzt und in die Welt getragen hat.