Kultur für Groß und Klein

von 25. Juni 2009

Ab 4. Juli nimmt die Hallesche Kulturreederei zum zweiten Mal große Fahrt auf. Bis zu 12. Juli gibt es im CircusVarieté in der Großen Steinstraße 30 in Halle (Saale) ein buntes Programm. Insgesamt 16 Veranstaltungen warten an 9 Tagen auf die Besucher. „Eigentlich sogar zwei mehr“, so Veranstalter Martin Kreusch. Doch zwei Aufführungen seien bereit komplett durch Kindergärten und Horte ausgebucht. Denn für Groß und Klein ist einiges dabei. Vor allem Mitteldeutschen Künstlern wolle man ein Podium bieten.

Los geht es mit der mittlerweile sechsten Folge der Impro-Soap „240warm“. Hier wird – in gewohnter Manier – weder die Schauspieler noch die Zuschauer vorher wissen, was in Halles bekanntester WG im Laufe des Abends passiert. Einen Tag später, am 5. Juli, präsentiert der Kabarettist Nils Heinrich sein Programm „Die Abgründe des Nils“, in dem er über die BRD – die „Beige Republik Deutschland – das Land mit der weltweit größten Ressource an richtig alten Menschen sinniert. Er selbst kommt aus einer Zeit, in der „MySpace“ noch „Stasi-Akte“ hieß und man die Freunde darin nicht mal selber adden musste…..
Franziska Buschbeck wagt am 6.7. das Experiment, die Bühne des Circus Varietés nicht mit einem Schauspiel sondern einem Hörspiel zu füllen. Am 8.7. wird mit der Kurzfilmüberraschungsnacht den Zuschauern wieder etwas fürs Auge geboten. Die verrückteste Mischung von Kurzfilmen aller Zeiten mit Filmen aus Aphganistan, Kaschmir, Billligland, Playmobil, Barby, KingKong und Musikclips steht auf dem Programm.

Auch Live-Musik erwartet die Besucher. Mit „Großraumdichten“ (7.7.), den „Zingaros“ (9.7.), „Ass Dur“ (11.7.) und „lajuna“ (12.7.) konnten die Veranstalter hervorragende Musiker und Musik-Kabarettisten nach Halle holen, deren Repertoire von „Poetry meets Electronica, Spokenword-Musik zum tanzen und sich treiben lassen“ (Großraumdichten) über „Traditionelle Zigeunermelodien aus Osteuropa voller Euphorie und Leidenschaft, vereinigt mit der Nostalgie und Melancholie des argentinischen Tangos“ (Zingaros) bis hin zum Ein-Frau-Musical "Im Theater ist nichts los" frei nach „Lola Blau“ mit Chansons und Texten von Georg Kreisler reichen. „Ass Dur“ bietet preisgekröntes Musik-Kabarett. Zu ihrem Repertoire gehören noch nie dagewesene Performances, bei denen auf hochkulturelle und intelligente Weise moderne und klassische Musik, Comedy und Zauberei miteinander verschmelzen. Vor allem von der Abschlussveranstaltung mit dem Leipziger Vocalensemble „lajuna“ sind die Veranstalter begeistert und geraten regelrecht ins Schwärmen. Auf bekannte und unbekannte Jazz-, Pop—und Gospelarrangements mit Witz und Weiblichkeit, interpretiert von den vier Sängerinnen und ihrer Pianistin darf sich das Publikum freuen.

Täglich um 15 Uhr stehen zudem zur Festivalzeit Kinderveranstaltungen auf dem Programm: Neben einem Hörspielnachmittag (6.7.) und einem Märchennachmittag (12.7.) wird mit der Kinderoper „Said und der Zuckerbäcker“ aus der Feder des Halleschen Oboisten Ulrich Hellem eine zauberhafte Reise ins ferne Bagdad geboten (7.7. und 8.7.). Am 5. und am 11.7. geben die Schauspieler Martin Kreusch und Alexander Terhorst das bekannte Märchen „Vom Teufel mit den drei goldenen Haaren“ in einer rasanten Bearbeitung von F.K. Waechter zum Besten. Am 10.7. kann das akrobatische Programm von Franz, dem Knallfrosch, der gerne ein Froschkönig wäre, und auf dem Weg dahin an der königlichen Froschschule u.a. die sensationelle Froschkugeljonglage sowie das Riesenkaugummiblasen meistern muss, bewundert werden.