Moritzburg hat Ausstellungsbereiche neu gestaltet

von 4. April 2012

Die Dauerausstellung „Moderne Zwei. Kunst von 1945 bis zur Gegenwart“ widmet sich aktuell in größerem Umfang der Plastik und zeigt Werke von der Figuration über die Abstraktion bis hin zu Objekt und Installation. Neben Wieland Förster, Jenny Mucchi-Wigmann, Hans Steger, Sabina Grzimek oder Gerhard Lichtenfeld, ist dort der Nestor der halleschen Bildhauerei Gustav Weidanz mit seinen im Torso streng reduzierten, figurativen Formen ebenso vertreten wie die elementare Steinbildhauerei Werner Stötzers. Mit Ursula Burghardt rückt die Popkunst der 60er Jahre in den Blick, ebenso hat Willy Wolff in der DDR als autonomer Außenseiter auf die amerikanische Popkultur reagiert. Werke von Stefan Kern, Franz Bernhard, Heinz Günter Prager und Andrea Zaumseil zeigen Bildhauerei, die alte Gattungsgrenzen überschreitet, und neue räumliche Konzeptionen sucht. Eine besondere Position nimmt dabei Hermann Glöckner ein, der in der Spannung zwischen strenger geometrischer Form und Zufall einen eigenen künstlerischen Kosmos ausgeprägt hat.Den Tendenzen in der Bildhauerei stehen im Bereich der Malerei Werke von Robert Rehfeldt, Per Kirkeby und Horst Antes gegenüber, die in ihren malerischen Strukturen eine ästhetische Dimension öffnen, in der sich Außen- und Innenwelt treffen. Gemälde von Herbert Kitzel, Hermann Bachmann und Einar Schleef thematisieren existenzielle Situationen und stehen für künstlerische Positionen, die für die Sammlung der Moritzburg und den Standort Halle von besonderer Bedeutung sind. Im Kabinett der Moderne Zwei werden verschiedene Videoarbeiten von Nan Hoover, der Künstlergruppe Die Tödliche Doris, Monika Brandmeier, Jörg Herold und den Autoperforationsartisten im Wechsel gezeigt. Sie thematisieren performatives Handeln und reflektieren und erproben die Möglichkeiten des Mediums Film.