.move forward

von 28. August 2012

 .move forward präsentiert vom 5. – 21. Oktober 2012 neue mexikanische und europäische Medienkunst in einem Ausstellungsparcours rund um das Steintorareal in Halle. Kunst trifft auf ungewöhnliche Orte: Der Alameda Park von Mexiko Stadt erscheint auf der nackten Wand eines einst legendären Kinos, Mariachis spielen das Avantgarde-Stück 4:33 von John Cage und im Schwimmbecken des Stadtbads erscheint die Jungfrau Maria.Im historischen Stadtbad kann man einem Wunder begegnen: der Jungfrau Maria. Im Mittelalter wurde diese veränderte Realitätswahrnehmung als die „göttliche Krankheit“ bezeichnet, heute eher als eine Form neurologischer und psychiatrischer Störung. Die aus Mexiko Stadt stammende Künstlerin Marissa Viani Serrano Ocampo geht in ihrer Arbeit dem im katholischen Mexiko verbreiteten Phänomen der Marienerscheinungen nach.„4:33 for Street Music“ ist eine Hommage des Künstlers Florian Türcke an die wohl bekannteste Arbeit des Avantgarde-Komponisten John Cage. Mexikanische Straßenmusiker und Mariachis setzen ihre Instrumente an: Dann hört man genau 4:33 Minuten lang die Geräusche des urbanen Mexiko, zu dem sich ab und an als Duett das Quietschen der vorbeifahrenden Hallenser Straßenbahn gesellt.Ein paar Schritte weiter gelangt man zu dem einst legendären Kino: der Schauburg. Über marmorne Stufen steigt man auf zur ehemaligen Tribüne die einen Blick auf Jan-Peter E.R. Sonntags Videoinstallation Sonntag im Park freigibt. Alternierende Aufnahmen von Flaneuren und Leierorgelspielern des Alameda Parks von Mexiko Stadt und des dort situierten Wandgemäldes „Ein Sonntag im Alameda Park“ des mexikanischen Altmeisters Diego Rivera werden auf die nackte Steinmauer projiziert auf der sich einst die Kinoleinwand befand.Dies sind nur drei Beispiele von insgesamt 13 teilweise ortsspezifischen Arbeiten des Ausstellungsprogramms von .move forward, welche ihre internationale Premiere in Halle feiern. Darunter großflächige Projektionen und interaktive Installationen, die im Rahmen der von Werkleitz initiierten Stipendiatenprogramme mit europäischen und mexikanischen Medienkunstvereinen entstanden sind.Neben der Ausstellung dürfte ein besonderes Highlight die Aufführung des unvollendeten Eisenstein Klassikers ¡Qué viva México! mit Live Begleitung darstellen. Musiker der elektronischen Cumbia Futura Band Sonido Changorama werden den Film begleiten, zum ersten Mal in voller Besetzung in Europa auftreten und das Erscheinen ihrer neuen Platte mit einem Konzert in Halle feiern.Die Filmprogramme Mexico Afueara (von außen) und Mexico Adentro (von innen) geben kurzweilige Einsichten in das Land, das dieses Jahr hauptsächlich wegen Drogenkrieg und falschen Maya-Apokalypsen ins Schlaglicht der Presse geraten ist. Dabei befinden sich Arbeiten der renommierten Videokünstler Bjørn Melhus und Phil Collins. Zur Finissage der Ausstellung wird der LSD-Western El Topo von Alejandro Jodorowsky, der 1970 in Kalifornien die Midnight Movies einläutete, zu sehen sein. .move forward new mexican and european media art Werkleitz Festival für Medienkunst 5. bis 21. Oktober 2012 Halle (Saale), Deutschland Weitere Informationen zum Programm, dem Festival und dem Stipendiatenprogramm finden Sie auf der .move forward Festivalwebsite, sowie bei Facebook und Vimeo:www.werkleitz.de/moveforward http://www.facebook.com/pages/Werkleitz-Festival/137453423010733 http://vimeo.com/werkleitz