Unerhörte Musik in Halle

von 26. Juni 2011

Am Montag startet die erste Auflage des Musikfestes “Unerhörtes Mitteldeutschland”. An reizvollen Spielstätten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erklingen vom 27. Juni bis zum 3. Juli 2011 Werke überwiegend unbekannter Komponisten, die in Mitteldeutschland gewirkt oder gelebt haben. Das Ziel: Musik aus der Region wieder in den Mittelpunkt rücken, alte Komponisten abseits von Johann Sebastian Bach oder Georg Friedrich Händel aus der Versenkung zu holen. Zu den Interpreten zählen Solisten und Profimusiker verschiedener Orchester, zwei Kammerorchester sowie Studierende. Rund 1.200 historische Komponisten und zahlreiche bedeutsame Instrumentenbauer hat der Verein “Straße der Musik” bereits zusammengetragen. Auch für kommende Festivals dürfte also genügend Material vorhanden sein.

Auftakt ist am 27. Juni um 19.30 Uhr unter dem Motto “Unerhörte romantische Quartette” im Robert-Schumann-Haus Zwickau. Bereits einen Tag später kommt das Festival zu zwei Konzerten nach Halle. Im Freylinghausensaal der Franckeschen Stiftungen steigt um 19.30 Uhr das Konzert “Unerhörtes Generationsprojekt mit der KammerAkademie Halle”. Es erklingt eine musikalische Rarität: das Violinkonzert Es-Dur des Hallensers Johann Friedrich Reichardt. Solist ist Christoph Schreiber, Student in Berlin. Umrahmt wird das Konzert mit der Serenade F-Dur von Julius Klengel, dem Gewandhaus-Solocellisten und der Serenade g-Moll von Carl Reinecke, dem langjährigen Gewandhauskapellmeister. Es dirigiert Matthias Gallien, Solobratscher der Staatskappelle Halle. MDR Figaro zeichnet das Konzert auf.

Ebenfalls am 28. Juni um 19.30 Uhr wird zu einem Sonderkonzert in Kooperation mit der Kunststiftung Sachsen-Anhalt unter dem Titel “Unerhörte Neue Musik” in das Institut für Musik der MLU Halle-Wittenberg. Auf dem Programm stehen "Tutti cercano un Re" für Flöte, Violine und Violoncello von Siegfried Thiele, Flötenstück an August Stramm von Steffen Schleiermacher, in dichter Folge für Flöte, Klarinette und Violine sowie "Himmelskuppel-Sphärenklang I-IV" für elektroakustische Klänge, "Phersu" für Violine Solo von Knut Müller, und die Uraufführung von "Aika Fukushima“ für Altflöte, Bassklarinette, Violine und Violoncello von Jens Marggraf. Mitwirkende sind das Talea Ensemble mit Anja Starke (Klarinette), Irmela Boßler (Flöte), Dorothea Vogel (Violine), Uwe Stahlbaum (Violoncello) und Jens Marggraf (Klavier).