Apple vs. Epic Games – die epischen Events von der Entstehung bis zum Gerichtsbeschluss zusammengefasst

von 30. Oktober 2020

Juni

Mitte des Jahres wurden erstmals kritische Stimmen laut. Der CEO von Epic Games, Tim Sweeney, kritisierte öffentlich, dass Apple versuche ein Monopol auf In-App-Käufe und jeglichen Profit zu halten. Des Weiteren regt der an, dass auch auf iOS-Geräten es möglich sein sollte, einen alternativen Store zur Veröffentlichung von Apps zu installieren. Denn bislang müssen zu 100 % alle Apple Apps über den iOS-Store bezogen werden.

Juli

Nachdem Apple sich den ganzen Monat lang nicht zu den Vorwürfen geäußert hatte, ging Sweeney noch einen Schritt weiter. Er kritisierte aufs Tiefste das absolute Monopol, dass Apple über die im App Store bereitgestellten Apps hätte. Eine derartige Politik würde sowohl Nutzer als auch Hersteller stark einschränken. Außerdem sehe er nicht ein, warum insgesamt 30 % aller In-App-Käufe an Apple abzutreten seien. Schließlich stellt der App Store nur die App bereit und jeder weitere Service liefe über Epic Games selbst. Am schlimmsten sei es, dass Apple mehr Profit an den Spielen er halte als die Hersteller selber. So könne die Branche nie richtig wachsen.

August

Mitte August ließ Epic Games Taten folgen. Nachdem Apple sich weigerte, seine Firmenpolitik bezüglich des App-Stores zu überdenken, führte der Software-Hersteller einfach direkte Zahlungsoptionen in der Fortnite-App selbst ein. Hinzu gab es ein 20-%-Bonus, man spart jetzt schließlich 30 % Abgaben an Apple. Darauf hatte der Apfel-Konzern aus dem Silicon Valley nur gewartet, denn Epic Games verstieß damit offiziell gegen die App Store Regeln. So war der Ball in Apples Spielfeld und prompt wurde Fortnite aus dem App Store verbannt.

Dieser mutige Schritt der Softwarefirma rief auch andere große Apps auf den Plan. Auch Größen wie Spotify, Deezer, Sunmaker und Matchgroup, zu der auch Tinder gehört, begannen, sich Epic Games anzuschließen und öffentlich zu unterstützen. Mit der steigenden Publizität des Falles nahm auch die gerichtliche Verhandlung Fahrt auf. Ende August wurde per Gerichtsbeschluss festgelegt, dass Apple zumindest das Entwickler-Tool Unreal Engine von Epic Games nicht blockieren darf. Trotzdem wurde der App Store nicht gezwungen, die Fortnite-App wieder im Angebot aufzunehmen. Eine Entscheidung über die verbliebenen Streitigkeiten wurde auf September verschoben.

September

Mittlerweile hatte Apple genug von den Streitigkeiten und verklagt seinerseits Epic Games in Hinblick auf Vertragsbruch. Währenddessen geht die Schlammschlacht weiter, und immer mehr und mehr Apps stellen sich sowohl auf die Seite des Apfel-Konzerns als auch auf die des Softwareherstellers. Ende des Monats entschlossen die US Richter sich dazu den Fall denen zu übergeben, die es betrifft. Dem Volk. Daher wurde ein Juryurteil für Juli 2021 angeordnet. Vertreter aus dem Volk sollen also entscheiden, wer der eigentliche Übeltäter ist.