Britischer Experte stellt in Halle “Index für Inklusion” vor

von 10. Januar 2012

Alles spricht heutzutage über Inklusion. Dabei geht es unter anderem um die Beschulung behinderter Kinder an normalen Schulen. Zu diesem Thema ist am Donnerstag dem 12. Januar ein weltweit renommierter Experte zum Thema Inklusion, der Brite Tony Booth, in Halle zu Gast. An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hält der Verfasser des „Index für Inklusion“ ab 18 Uhr im Audimax einen öffentlichen Vortrag über die Möglichkeiten inklusiver Schulentwicklung. Anschließend nimmt der Erziehungswissenschaftler an einer Podiumsdiskussion mit Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh, dem halleschen Pädagogikprofessor Andreas Hinz und der Schönebecker Förderschullehrerin Stephanie Teumer teil. Der englischsprachige Vortrag von Professor Booth wird simultan übersetzt. Die Diskussion wird von der MDR-Journalistin Regine Förster moderiert.

Mit dem Begriff Inklusion verbinden sich die selbstverständliche Zugehörigkeit aller Menschen zur Gesellschaft und die Möglichkeit ihrer uneingeschränkten Teilhabe. Im Bildungsbereich bedeutet dies, dass alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrem Förderbedarf gleichbehandelt und niemand – etwa wegen seiner Behinderung – ausgesondert wird. Diesen Anspruch haben die Vereinten Nationen Ende 2006 in der sogenannten Behindertenrechtskonvention festgeschrieben. Die Kultusministerkonferenz hat erst im Oktober vergangenen Jahres Empfehlungen zu einer inklusiven Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen beschlossen (http://www.kmk.org/bildung-schule/allgemeine-bildung/sonderpaedagogische-foerderung.html).

In Sachsen-Anhalt werden durch den Ausbau des gemeinsamen Unterrichts von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf immer mehr inklusive Bildungsangebote entwickelt. Mittlerweile lernen 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf im gemeinsamen Unterricht. An etwa zwei Dritteln der Schulen im Land wird gemeinsamer Unterricht vorgehalten.