Internationaler Denkmaltag – Bereits 173 Anträge auf Denkmalpflegeförderung gestellt

Internationaler Denkmaltag – Bereits 173 Anträge auf Denkmalpflegeförderung gestellt
von 16. April 2019

Mit der Idee, eine breite Öffentlichkeit auf die Denkmäler in aller Welt aufmerksam zu machen, initiierte die UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) in Zusammenarbeit mit der ICOMOS (Internationale Rat für Denkmalpflege) bereits im Jahre 1982 den Aktionstag zum Thema Denkmalschutz.

Jährlich am 18. April soll der Fokus auf die Denkmäler und ihren Wert an sich aber ebenso deren Bewahrung gelenkt werden. Der Internationale Aktionstag für Denkmalschutz soll öffentlich das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Erhaltung und Rettung des Kulturerbes der Menschheit schärfen. Die bereits im Jahre 1954 verfasste Haager Konvention stellt die Grundlage des Kulturschutzes.Im Zusammenhang mit bewaffneten Auseinandersetzungen und Kriegstaten wurde der Schutz des kulturellen Erbes eines jeden Volkes in den Vordergrund gestellt und als Erbe der gesamten Menschheit bezeichnet. Über 120 Staaten verpflichteten sich zur Respektierung und Sicherung der Kulturgüter und stellten diese unter internationalen Schutz.

In Sachsen-Anhalt gibt es rund 38.000 denkmalgeschützte Gebäude. Sie sind häufig bereits mehrere hundert Jahre alt und von großer kulturhistorischer Bedeutung. In den letzten Jahren hat sich auf dem Gebiet des Denkmalschutzes eine Menge getan. Trotzdem befinden sich immer noch viele der wertvollen Zeugen unserer Vergangenheit baulich in einem derart schlechten Zustand, dass sie von Verfall und Abriss bedroht sind.

„Ein Ziel des Landesverwaltungsamtes als Obere Denkmalschutzbehörde des Landes ist es, den Denkmalschutz stärker in das öffentliche Bewusstsein zu tragen“, so der Präsident weiter. So soll die Denkmalbörse, zu finden auf den Internetseiten des Landesverwaltungsamtes (www.landesverwaltungsamt.sachsen-anhalt.de) (Projekte) Kontakte zwischen Denkmalbesitzern, die ihr Gebäude abgeben möchten, und potentiellen Käufern herstellen. Mit dem Startschuss des Präsidenten des Landesverwaltungsamtes am 8. Oktober 2008 wurde das Online-Portal für verkaufswillige Eigentümer und potentielle Käufer denkmalgeschützter Objekte eröffnet. Die Denkmalbörse bietet seitdem allen Käufern und Verkäufern eine nach Objektart und Standort differenzierte Plattform, auf welcher beide Seiten schnell und unkompliziert in Kontakt treten können.

Die ursprünglich aus Anlass von bei der oberen Denkmalschutzbehörde gestellten Abrissanträgen errichtete Denkmalbörse ist längst darüber hinausgewachsen. Neben einfachen und schon vom Abriss bedrohten Baudenkmälern finden sich in der Denkmalbörse zunehmend attraktive und gut erhaltene Schlösser, Gutshäuser und Mehrzweckgebäude. Vor dem Hintergrund der Überforderung der Eigentümer, die notwendigen Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen zu finanzieren, gilt es meist, für solche Objekte eine neue Nutzung zu finden.

Insgesamt wurden bisher 192 Objekte in der Denkmalbörse betreut. Davon konnten 73 Baudenkmale einen neuen Eigentümer finden. Bei 23 Objekten wurde die Veröffentlichung in der Denkmalbörse auf eigenem Wunsch wieder beendet. Leider konnten 22 Objekte nicht mehr rechtzeitig vermittelt worden. Diese wurden aufgrund bauordnungsrechtlicher Verfügungen oder aus anderen Gründen abgebrochen. Zurzeit stehen 74 Objekte – von der Bauernkate bis zum prunkvollen Stadthaus – im Angebot.

Das Land Sachsen-Anhalt beteiligt sich im Rahmen der im Haushalt bereitgestellten Mittel an den Kosten der Erhaltung und Instandsetzung von Kulturdenkmalen. Entsprechend der im Haushaltsjahr 2018 bereitgestellten Haushaltsmittel und im Rahmen von Bundesprogrammen gewährte das LVwA im Haushaltsjahr 2018 7,49 Mio. Euro Landesmittel und 2,88 Mio. Euro Bundesmittel aus den Programmen „Invest-Ost“, dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes und dem Sonderprogramm des Bundes zur Sanierung und Modernisierung national bedeutsamer Orgeln für private und öffentliche Eigentümer von Kulturdenkmalen.

Förderstatistik:

(Vergleichszahlen aus 2017 in Klammern)

Zuwendungsempfänger

Anzahl der Vorhaben

bewilligte Landes-/Bundesmittel

prozentualer Anteil

Privatpersonen, Vereine, Stiftungen, sonstige

56 (49)

7.325.737,00 €

70,62 %

Gebietskörperschaften

10 (10)

793.337,00 €

7,65 %

Kirche

30 (22)

2.254.890,00 €

21,74 %

Gesamt

96 (81)

10.373.964,00 €

100,00 %

Förderprogramme

Anzahl der Vorhaben

bewilligte Landes-/Bundesmittel

prozentualer Anteil

Landesprogramm Denkmalpflege

58 (57)

3.011.292,00 €

29,03 %

Landesprogramm Orgelförderung

4 (2)

88.895,00 €

0,86 %

Denkmalschutz-Sonderprogramme des Bundes

8 (4)

840.310,00 €

8,10 %

Bundesprogramm Kultur in den neuen Ländern/Invest-Ost

6 (5)

785.800,00 €

7,57 %

Reformationsjubiläum 2017

2 (3)

1.879137,00 €

18,11 %

Bauhausjubiläum 2019

18 (10)

3.768.530,00 €

36,33 %

Gesamt

96 (81)

10.373.964,00 €

100,00 %

Förderschwerpunkte*)

Anzahl

Projekte

bewilligte Landes-/Bundesmittel

prozentualer Anteil**)

Projekte „Straße der Romanik“

12 (9)

821.980,00 €

7,87 %

Projekte „Gartenträume“

9 (7)

1.153.609,00 €

11,12 %

UNESCO-Weltkulturerbestätten

26 (17)

5.296.839,00 €

51,06 %

Projekte Reformationsjubiläum 2017

2 (3)

1.879.137,00 €

18,12 %

Projekte Bauhausjubiläum 2019

18 (10)

3.768.530,00 €

36,34 %

Begleitung von Projekten des Bundes

23 (16)

4.209.584,00 €

40,58 %

Verzahnung mit anderen Förderprogrammen

6 (11)

446.900,00 €

4,31 %

Begleitung von Projekten bundesweiter Stiftungen

21 (19)

1.843.470,00 €

17,77 %

Orgelförderung

6 (2)

369.205,00 €

3,56 %

Begleitung von Projekten regionaler Stiftungen

46 (39)

6.488.854,00 €

62,55 %

„Die Dorfkirche“ Kulturdenkmal des Jahres 2005

16 (9)

664.750,00 €

6,41 %

Vorbereitung LAGA 2018 in Burg

1 (3)

100.000,00 €

0,96 %

(*Mehrfachnennungen möglich)

(**an der Fördersumme 2018: 10,37 Mio. €)