Kirchgemeinden feiern Martinstag

von 9. November 2010

Vom Heiligen Martin (316-397) sind zahlreiche Legenden überliefert. Den Meisten ist er bekannt als derjenige, der in Amiens seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte. Doch das Leben Martins endete nicht an den Stadttoren Amiens. Nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst 356 wurde er Einsiedler und Mönch, gründete das erste Kloster des Abendlandes und wurde 372 zum Bischof von Tours geweiht – der Legende nach soll sich Martin, weil er sich des Amtes als unwürdig empfand, in einem Gänsestall versteckt haben und durch das Schnattern der Gänse verraten worden sein. Martin war nach Maria und dem Apostel Johannes der erste Heilige des Abendlandes, der nicht als Märtyrer starb, sondern die Heiligkeit durch Barmherzigkeit und Nächstenliebe erlangte.

Am 11. November beginnt das Martinsfest um 16.00 Uhr im Dom zu Halle. Dort wird die Martinsgeschichte erzählt und, hoch zu Ross, begleitet der Heilige Martin einen Laternenzug zum Martinsfeuer auf den Hof der Moritzburg.

Auch in der Johannesgemeinde beginnt der MARTINSTAG mit einem musikalischen Martinsumzug und dem Heiligen Martin auf einem richtigen Pferd. Um 17 Uhr sind Kleine und Große zum Laternenumzug rund um den Johannesplatz eingeladen. Die Konfirmandengruppe spielt in der Kirche ein Martinsspiel. Anschließend gibt es heißen Kakao und Martinsbrötchen.

Anderenorts schon lange guter Brauch, soll in diesem Jahr auch in Halle-Mötzlich erstmalig das Martinsfest ausgiebig gefeiert werden. Ein Elternkreis bereitet es liebevoll vor. Beginn ist 17 Uhr in der St.-Pankratius-Kirche, wo sich die Kinder und Erwachsene versammeln, um der Legende vom Heiligen Martin zu lauschen. Zuvor jedoch sind die Kleinen aus Tornau um 16.30 Uhr von der Bushaltestelle aus mit der Pferdekutsche nach Mötzlich abgeholt worden. Nach dem Zusammensein in der Kirche machen sich die Kinder mit ihren (möglichst selbstgebastelten) Laternen oder Fackeln auf zu einem Umzug durchs Dorf. Dieser endet im Pfarrhof an erwärmenden Feuerkörben, an denen die Martinshörnchen sowie der Kinder- und Erwachsene-Glühwein verteilt werden. Für Mötzlich hat der Martinstag insofern noch eine besondere Bedeutung, als alte Überlieferungen diesen als Kirchweihtag für die Pankratiusgemeinde ausweisen.

Zu weiteren Martinsfeiern laden ein am Martinstag, 11. November:
16.30 Uhr St. Moritz-Kirche, An der Moritzkirche 8: Lampionumzug mit Pferd zum Hallmarkt mit Martinshörnchen und Martinsfeuer
16.30 Uhr St. Laurentius-Kirche, Am Kirchtor 2
16.30 Uhr Reideburger Kirche, Paul-Singer-Str. 85
17.00 Uhr Pauluskirche, Rathenauplatz 22
17.00 Uhr Petruskirche Kröllwitz, An der Petrusklirche 3
17.00 Uhr Nietlebener Kirche, Platz der Einheit 11
17.00 Uhr Kirche in Holleben
17.00 Uhr Kirche in Radewell

Die Bräuche zum Martinstag sind regional verschieden. Meist ziehen Kinder nach Einbruch der Dunkelheit mit Laternen durch die Straßen und singen Martinslieder. Diese Umzüge ha­ben eine symbolische Bedeutung: Sie bringen Licht in die Dunkelheit – ebenso wie barm­herziges Verhalten Hilfe bringt. Bei vielen Umzügen werden zum Abschluss Martins­hörn­chen, Martinsbrezeln oder Weckmänner ausgegeben. Das Teilen der Gebäckstücke soll an die Hilfsbereitschaft des Heiligen Martin erinnern. In einigen Orten brennen Martinsfeuer und Posaunenbläser begleiten die Umzüge.