Mukoviszidose-Verein in Halle gegründet

von 8. Juli 2009

Im Rahmen einer Veranstaltung des Mukoviszidose-Zentrums des Universitätsklinikums Halle (Saale) wurde der neu gegründete Mukoviszidose-Förderverein Halle e. V. der Öffentlichkeit vorgestellt. Unter den Anwesenden befanden sich neben den Patienten und ihren Angehörigen, Ärzte des Universitätsklinikums, spezialisierte Physio- und Sporttherapeuten sowie weitere Gäste. Der gemeinnützige Verein macht es sich zur Aufgabe, mukoviszidosekranken Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie ihren Angehörigen bei der Bewältigung innerer und äußerer Probleme zu helfen. Zu diesem Zweck wird er das Mukoviszidose-Zentrum des UKH unterstützen und die Forschung auf dem Gebiet der Mukoviszidose fördern. Zum Vorstandsvorsitzenden wurde der Kriminalkommissar Ronny Grasse gewählt. Der Vorstand setzt sich weiter aus Dr. Bettina Wollschläger (1. Stellvertreterin), Dr. Sabine Brömme (2. Stellvertreterin), Barbara Böge (Kassenführerin) und Dr. Sören Heß (Schriftführer) zusammen.

Mukoviszidose, auch Cystische Fibrose genannt, ist eine genetisch bedingte Stoffwechselkrankheit, die durch Vererbung übertragen wird. Dabei handelt es sich um die häufigste erbliche Stoffwechselkrankheit in unseren Breiten. Auf Grund des Gendefekts in der Erbanlage werden lebenswichtige Organe durch unzureichenden Abtransport von bestimmten Stoffen mit zähem Schleim (lat.: mucus = Schleim, viscidus = zäh) "verstopft". Hauptsächlich sind davon Lunge, Bauchspeicheldrüse, Leber und Darm betroffen. In der Folge wird die Funktionstüchtigkeit der Organe mehr und mehr eingeschränkt. Mukoviszidose ist bisher nicht heilbar. Der Krankheitsverlauf und die Krankheitsausprägung sind individuell sehr unterschiedlich. Die Patienten müssen ihr ganzes Leben lang Medikamente einnehmen, regelmäßig inhalieren und täglich spezielle Atemtherapien und krankengymnastische Übungen durchführen. Dank der fortgeschrittenen Therapiemöglichkeiten und der früheren Diagnose steigt die Lebenserwartung Betroffener kontinuierlich. Erreichte 1980 nur einer von hundert Patienten die Volljährigkeit, sind es heute fast 50 Prozent. Ein heute Neugeborenes mit Mukoviszidose hat die Chance 50 Jahre und älter zu werden. Das Mukoviszidose-Zentrum des UKH betreut etwa 100 Patienten im Alter von sieben Monaten bis über 60 Jahren aus ganz Sachsen-Anhalt und dem nördlichen Thüringen.

Mitglied des Mukoviszidose-Fördervereins kann jeder werden, der die bestehenden Ziele und Interessen fördern und unterstützen möchte. Es besteht ebenso die Möglichkeit der Spende auf das Konto 380317889 bei der Saalesparkasse (BLZ 800 537 62).

(Text: Ronny Grasse)