Positive Zwischenbilanz bei den Gedenkstättenfahrten nach Polen

von 28. Dezember 2016

„Damit haben wir einen Anfang gemacht, um die schulische Erinnerungsarbeit auch auf die ehemaligen deutschen Vernichtungslager im heutigen Polen auszudehnen“, sagte der Direktor der Landeszentrale. Ziel der Fahrten sei es, dass sich Schülerinnen und Schüler an authentischen Orten mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust auseinandersetzen könnten.

Insgesamt sind im zurückliegenden Jahr 14 Gruppen aus 13 Schulen zwischen Salzwedel und Zörbig mit zusammen rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmern nach Polen in die dortigen Gedenkstätten gefahren. Die meisten Reisen führten nach Auschwitz (elf), zwei der Fahrten hatten Majdanek als Ziel und eine ging nach Treblinka. Insgesamt sind die Gedenkstättenfahrten mit rund 82.000 Euro von der Bethe-Stiftung und der Landeszentrale gefördert worden.

„Wir haben ein großes Interesse daran, dass diese Gedenkstättenfahrten auch im kommenden Jahr fortgesetzt und intensiviert werden“, so Reichel. Die ersten sechs Anmeldungen für 2017 liegen bereits vor. Weitere vier Schulen haben zudem Interesse signalisiert und wollen demnächst einen Antrag stellen. Bei einem Workshop im November waren Lehrkräfte aus 34 Schulen über das Angebot informiert worden. Durch die Teilnahme der Auschwitz-Überlebenden Anastasia Gulei (Ukraine) erhielt die Vorbereitung für 2017 zudem eine sehr bewegende Einstimmung.

Schulen in Sachsen-Anhalt, welche ein Interesse an einer Förderung einer solchen Fahrt haben, können sich bei der Landeszentrale für politische Bildung, Leiterstr. 2, 39104Magdeburg, Tel.: 0391/567-6450, E-Mail: maik.reichel@lpb.mb.sachsen-anhalt.de anmelden.

Hintergrund:

Zur Förderung der Gedenkstättenfahrten war am 7. Januar 2016 eine auf zwei Jahre angelegte Kooperationsvereinbarung mit der Bethe-Stiftung aus Köln unterzeichnet worden. Die Vereinbarung sieht vor, dass jährlich 25Gedenkstättenfahrten mit jeweils bis zu 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gefördertwerden. Die Bethe-Stiftung unterstützt Fahrten in die GedenkstättenAuschwitz, Majdanek, Treblinka, Belzec, Sobibor und Chelmno. DasLand Sachsen-Anhalthat sich verpflichtet, über dieLandeszentrale für politische Bildung die Schulen zu beraten und bei derKonzeptentwicklung zu unterstützen.