Public Viewing in Halle und Leipzig – so war es im letzten Sommer

von 7. Oktober 2015

Die Fußball EM 2016 wirft bereits ihre Schatten voraus. Die letzten beiden Runden der Qualifikation stehen vom 8.-13. Oktober an, danach werden schon 20 Teams als Teilnehmer feststehen. Die letzten vier Plätze werden dann unter den acht Qualifikationsgruppen-Dritten ausgespielt, die Play-Offs finden vom 12.-17. November statt. In Frankreich werden erstmals 24 Teams an den Start gehen, und die deutsche Nationalmannschaft strebt nach dem vierten Weltmeistertitel nun auch den vierten Europameistertitel an. Gemeinsam mit Gastgeber Frankreich ist sie auch der absolute Topfavorit, zumindest was die Quoten der Wettanbieter angeht (Quelle: wettfreunde.net).

Auch für Fußballfans in Halle und Leipzig ist die Europameisterschaft natürlich wieder eine Pflichtveranstaltung. Zuletzt, bei der WM in Brasilien, gab es großen Fußballpartys an allen Enden der beiden Städte. Auch bei der Europameisterschaft im kommenden Sommer wollen Hallenser und Leipziger bei den Public Viewings wieder Fußballfeste feiern. Einige bei den letzten Großereignissen bewährte Locations werden wieder an den Start gehen. Bei sämtlichen Schau-Plätzen waren die Eintritte zuletzt frei – die Veranstalter hofften auf Einnahmen aus Essens- und Getränkeverkäufen.

Halle

Diebels am Händelhaus

Im Diebels kann man traditionell eigentlich immer Fußball schauen: Erste und Zweite Bundesliga, Champions League, Europa League, DFB-Pokal und natürlich die Spiele der deutschen Nationalmannschaft werden hier auf Großbildleinwand gezeigt. Auch die EM bildet da selbstverständlich keine Ausnahme. Zuletzt bei der Weltmeisterschaft wurden die Spiele sogar auf drei Leinwänden gezeigt. Wer gemütlich bei Bier und Essen Fußball schauen will, ist hier definitiv an der richtigen Adresse.

Party an der Ziegelwiese

Wer es gerne ein bisschen kuscheliger wollte, konnte im letzten Sommer am eigens aufgeschütteten Strand auf der Ziegelwiese Public Viewing gemeinsam mit bis zu 1500 anderen fußballbegeisterten Hallensern genießen. Zudem gab es eine eigens eröffnete „Copa Beach“-Strandbar, in der man im Liegestuhl und mit den Füßen in den 150 Tonnen Sand, die die Organisatoren eigens herankarren ließen, Cocktails genießen konnte und im Geiste eine kleine Reise an die Copacabana vollziehen durfte. In diesem Sommer wurde die Bar gar nicht eröffnet – wie Betreiber Markus Knak gegenüber mz-web.de sagte, vor allem aufgrund des nicht kalkulierbaren finanziellen Risikos, die hohen Nutzungsgebühren für die Ziegelwiese wieder einnehmen zu können. Dass die Unternehmer die Eröffnung der Bar inklusive Public Viewing, zu dem der Eintritt zuletzt kostenlos war, in einem EM-Sommer als lukrativer erachten, sollte klar sein. Auch 2016 dürfen sich die Hallenser wohl auf Fußball am Saale-Ufer freuen – auch wenn man sich dann nicht mehr an die Copacabana denken muss, sondern nur bis ins Nachbarland.

Public Viewing im Volkspark

Zu einer großen Tradition in Halle hat es mittlerweile das Volkspark-Public-Viewing gebracht. Bei sämtlichen der letzten Fußball-Großereignisse wurden im alten Volksparkgebäude die deutschen Spiele übertragen. Neben 900 Plätzen unter freiem Himmel gab es zuletzt noch für 500 weitere Fans Platz, im Inneren des Volksparks, damit kann es das Volkspark-Public-Viewing von der Platzanzahl her mit dem größten Event dieser Art, dem Public Viewing auf der Ziegelwiese, aufnehmen. Auch bei der EM 2016 wird der Volkspark wieder seine Pforten öffnen.

Kneipen und Bars

Auch für die Europameisterschaft in Frankreich werden wieder zahlreiche Bars die Fernsehgeräte oder Leinwände anwerfen. Das Nöö zum Beispiel, die älteste Kneipe Halles, ist ein sehr beliebter Ort, wenn es um Fußballschauen geht. Auch Locations wie das Lujah oder das Enchilada luden zuletzt zum Rudelgucken ein.

Fußball auf der Kinoleinwand

Das Cinemaxx in Halle bot bei der WM 2014 die Möglichkeit, sich alle K.O.-Spiele sowie die Gruppenspiele der deutschen Mannschaft auf Kinoleinwand anzusehen – der Eintritt war frei. Genauso wie im Capitol, wo nicht nur drinnen, sondern auch draußen übertragen wurde. Das Capitol war früher auch ein Kino und funktionierte die Leinwand anlässlich der WM kurzerhand um. Da das Modell in den Kinos bei der WM gut angenommen wurde, kann man davon ausgehen, dass die Inhaber auch bei der Europameisterschaft wieder Spiele zeigen werden.

Leipzig

Fanfest mit bis zu 5000 Fußballverrückten

In Leipzig fällt selbstverständlich alles ein bisschen größer aus als beim kleinen Nachbarn. So gab es in der sächsischen Großstadt bei der WM 2014 ein waschechtes Fanfest zu bewundern. Genau wie in Berlin, München, Hamburg oder Köln gab es auch in Leipzig eine eigens zur WM eingerichtete Fanmeile. Bis zu 5000 Fans bot das größte Leipziger Public Viewing im Sommer 2014 Platz. Der Eintritt war frei. Die Leipziger Fanmeile war für die WM aus der Gottschedstraße auf den Richard-Wagner-Platz umgezogen. Die viel zentralere Lage und bessere Anbindung sprach für den Wagner-Platz, wie urbanite.net konstatiert. Für das Finale wurde die Location an der Gottschedstraße aber aufgrund der viel höheren Nachfrage allerdings als Zusatz zur Veranstaltung auf dem Richard-Wagner-Platz wieder aktiviert. Der Eintritt war frei, es gab ein buntes Programm rund um die Spiele der deutschen Mannschaft. Auch zur EM 2016 steht dem Fanfest in Leipzig nichts im Wege

Café Cantona

Das Café Cantona ist eine kleinere, aber auch kultigere Location eine gute Alternative für Fans, die nicht auf die Massenevents stehen. Hier läuft auch außerhalb der Großereignisse Fußball, das Team des Café ist also eingespielt. 150 bis 200 Menschen finden Platz und können auf mehreren Fernsehern und einer Leinwand Spitzenfußball genießen.

Gratisschnaps im Café Puschkin und Horns Erben

Die Public-Viewing Locations des Café Puschkin und des Horns Erben lockten die Fans bei der WM 2014 mit Gratis-Alkohol. Für jedes deutsche Tor gab es jeweils einen Gratisschnaps. Im Puschkin gab es aber nur Platz für 50 Leute, im Horns Erben war in der Public-Viewing Halle Platz für 500 Menschen. Ob die Inhaber die Aktionen bei der EM 2016 wieder anbieten oder aufgrund der deutschen Torfestivals (4:0 gegen Portugal, 7:1 gegen Brasilien) mittlerweile Pleite gegangen sind, ist noch unklar.