SPD-Fraktion plädiert für Strategie „Exit plus“

von 14. April 2020

Deshalb muss eine aktive Rolle des Staates für die wirtschaftliche Wiederbelebung schon jetzt mitgedacht werden.“ Pähle bekräftigte in diesem Zusammenhang ihre Forderung nach einem kommunalen Investitionsprogramm, um schnell und unbürokratisch öffentliche Aufträge für Handwerksbetriebe und kleine Unternehmen vor Ort möglich zu machen.

Die von Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) auf den Weg gebrachten Soforthilfen und Kreditprogramme seien die richtige Maßnahme, um den Unternehmen über die erste Zeit zu helfen und ihre Liquidität zu sichern, bekräftigte der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Holger Hövelmann. Im nächsten Schritt komme es darauf an, fehlende private Nachfrage zu kompensieren: „Kurzarbeit, Einkommensverluste und Insolvenzen sorgen dafür, dass gerade im Handwerk die Sorge vor einem Einbrechen privater Aufträge groß ist. Wenn wir als Land den Kommunen mit einem Investitionsprogramm dabei helfen, Projekte aus der Schublade zu holen und ihren Investitionsstau abzuarbeiten, können wir die Auftragslage für die Unternehmen stabilisieren und gleichzeitig die Entwicklung unserer Städte und Gemeinden voranbringen“, so Hövelmann.

Der finanzpolitische Sprecher der Fraktion, Andreas Schmidt, äußerte die Erwartung, dass ein weiterer Nachtragshaushalt notwendig werde. „Wir sind in einer Ausnahmesituation, für die es keine Erfahrungswerte gibt. Aber wir sehen auch, dass verlässliches staatliches Handeln die wichtigste Stütze ist, um diese Krise zu bewältigen. Wir müssen alles tun, um einen allzu starken wirtschaftlichen Einbruch zu vermeiden und einen baldigen Wiederaufschwung anzustoßen – auch um wieder dauerhaft verlässliche Steuereinnahmen zu erhalten“, so Schmidt.