Waldelefant begrüßt Museumsbesucher

von 25. März 2010

„Ohne uns würden hier heute noch Elefanten leben. Der Mensch ist das gefährlichste Jagdtier“, erklärte Harald Meller, Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle, anlässlich der neuen Ausstellung „Elefantenreich – Eine Fossilwelt in Europa“, die ab Freitag für die Öffentlichkeit zu sehen ist. Meller zeigte sich überzeugt, dass der Mensch für das Verschwinden der Waldelefanten verantwortlich ist. „Vielleicht spazieren ja wieder einmal Elefanten durch die Reilstraße, wenn der Mensch sich selbst ausgerottet hat.“ Meller verspricht eine Ausstellung für die ganze Familie, auch für Kinder. Dazu gibt es auch gemeinsame Aktionen mit dem Zoo.

Zu sehen sind in der neuen Schau bis zum 3. Oktober Knochen und Skelette der Waldelefanten aus dem ehemaligen Braunkohletagebau Neumark-Nord. Gleich am Eingang begrüßt die Besucher eine lebensechte Rekonstruktion. Sogar mit echtem Schlamm aus dem Neumarker Tagebau. „Vier Eimer Schlamm haben wir hier dran geschmiert“, sagte Alfred Reichenberger vom Landesmuseum gegenüber HalleForum.de.

Die gezeigten Fundstücke sind rund 200.000 Jahre alt, wurden zwischen 1985 und 1996 im Tagebau ausgegraben. Neben den Elefanten gehören dazu auch Knochen von Höhlenlöwen, Auerochsen, Hirschen,Steppennashorn und auch kleineren Wirbeltieren wie Mäusen. So habe man sogar den Backenzahn einer Maus gefunden. Auch rund 200 verschiedene Pflanzenarten, darunter die heute in unseren Breiten nicht mehr vorkommenden Pflaumeneichen und das tatarische Ahorn.

Archäologe Dietrich Mania freute sich über die gute Qualität der Funde. „Wir können ein Mikrosystem rekonstruieren, wie es bisher nicht möglich war.“ Es sei ein einmaliger geologischer Umstand, dass Knochen und Pflanzenreste so gut erhalten blieben.