Immer mehr Menschen erkranken an Alzheimer. "Gesichter der Demenz" lautet das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertages, der seit 1994 immer am 21. September begangen wird und auf die Situation von Erkrankten und ihrer Familien aufmerksam machen will. Am 21. September laden die Stadt Halle (Saale), der Saalekreis und die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG) Halle/ Saalekreis zu einem regionalen Aktionstag von 11 bis 17 Uhr auf dem halleschen Marktplatz ein.
Ärzte und Mitarbeiter der Kliniken, der Sozialpsychiatrischen Dienste, der Betreuungsbehörde der Betreuungsvereine, der Barmer GEK, von niedrigschwelligen Entlastungsangeboten sowie Vertreter von Pflegeeinrichtungen stehen für Beratungen, Informationen und Möglichkeiten des Gedächtnistests als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Besucher können sich an 14 verschiedenen Informationsständen über vorhandene Hilfsangebote, über die Beantragung von Leistungen der Pflegekasse oder von gesetzlichen Betreuungen sowie zum Krankheitsbild der Demenz sachkundig informieren.
Im Jahr 2010 starben in Sachsen-Anhalt 271 Einwohner an den Folgen der Alzheimer-Krankheit, davon waren 184 Frauen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes nehmen die Sterbefälle seit dem Jahr 1990 zu. Während damals 28 Personen (neun Männer, 19 Frauen) starben, waren es zehn Jahre später 151 (40 Männer, 111 Frauen) und im Jahr 2009 insgesamt 225 (84 Männer und 141 Frauen). Die Alzheimer-Krankheit ist eine hirnorganische respektive degenerative Krankheit des Nervensystems. Im Gehirn von Alzheimer-Kranken sind typische Eiweißablagerungen (Amyloid-Plaques) festzustellen. Die Entstehungsprozesse von Alzheimer sind allerdings nicht vollständig geklärt. Die Erkrankung verläuft meist kontinuierlich schleichend, bis zur völligen Pflegebedürftigkeit. Die Diagnose ist schwierig, da die Symptome anfangs normalen Alterserscheinungen ähneln.
Im Jahr 2009 wurden 618 Patienten (229 Männer und 389 Frauen) mit Wohnsitz in Sachsen-Anhalt bundesweit in Krankenhäusern behandelt. Auch hier ist ein Anstieg der Fallzahlen zu verzeichnen. So wurden im Jahr 1993, als erstmalig im Statistischen Landesamt Sachsen-Anhalt Fälle und Diagnosen in der Krankenhausstatistik erfasst wurden, 29 an Alzheimer erkrankte Einwohner Sachsen-Anhalts (14 Männer, 15 Frauen) in Krankenhäusern behandelt. An einer vaskulären Demenz verstarben im Laufe des Jahres 2010 laut Todesursachenstatistik 90 Männer und 204 Frauen. Eine vaskuläre Demenz ist Folge von Gefäßverengungen und Durchblutungsstörungen im Gehirn, welche zum Absterben von Nervenzellen führen. Bluthochdruck als Risikofaktor ist hierbei nicht zu unterschätzen. Laut Krankenhausdiagnosestatistik im Jahr 2009 wurden 583 Einwohner (253 Männer und 330 Frauen) an dieser Form der Demenz in Krankenhäusern behandelt. Die Erkrankungshäufigkeit wegen Demenz nimmt mit steigendem Lebensalter zu. So erklärt sich auch der signifikante Geschlechterunterschied.
