Arthur-Schlossmann-Preis für hallesche Kinderärztin

von 14. April 2011

PD Dr. Christine Mauz-Körholz, (Oberärztin Hämatologie/Onkologie an der halleschen Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin) hat den Arthur-Schlossmann-Preis erhalten. Sie wurde für ihre Forschung auf dem Gebiet des Hodgkin Lymphoms (Lymphdrüsenkrebs) ausgezeichnet. Eine gerade vorgelegte Arbeit fasst eine fast zehnjährige Forschungstätigkeit zur Behandlung des Hodgkin Lymphoms im Kindes- und Jugendalter zusammen. Im Rahmen einer multizentrischen/multinationalen Studie wurde die Verträglichkeit und Effizienz einer Procarbazin-freien Chemotherapie bei Kindern und Jugendlichen mit einem Hodgkin Lymphom untersucht.

Die Ärztin hat die Ergebnisse dieser Studie als Erstautor in dem international am höchsten gelisteten Onkologiejournal „Journal of Clinical Oncology“ veröffentlicht. Auf der Basis dieser Forschungsarbeit wird derzeit in einer randomisierten, europaweiten Studie, die von der Universitätskinderklinik Halle koordiniert wird, geprüft, ob durch den Einsatz einer Procabazin-freien Chemotherpaie für Kinder und Jugendliche mit einem Hodgkin Lymphom nicht nur gleich gute Heilungsraten erreicht werden können wie mit der Procarbazin-haltigen Standardchemotherapie, sondern auch eine wesentliche Spätfolge, die durch Procarbazin bedingte Unfruchtbatrkeit beim Mann bzw. die vorzeitige Menopause bei der Frau verhindert werden kann.

Den Preis, der seit 1996 verliehen wird, vergibt die Sächsisch-Thüringische Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und Kinderchirurgie auf ihrer jährlichen Jahrestagung. Mit dem Schlossmann-Preis sollen besondere wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Kinderheilkunde und Jugendmedizin sowie Kinderchirurgie mit jährlich wechselnder Thematik geehrt werden. Arthur Schlossmann (1867-1932) war ein Pädiater und Sozialhygieniker, der in Dresden weltweit erstmals eine Säuglingsklinik gründete.