GSZ: Bönisch für Standort-Überprüfung

von 17. September 2010

Die Entscheidung zum Standort des Geisteswissenschaftlichen Zentrums ist endgültig. Der Unikomplex wird definitiv am Standort Emil-Abderhalden-Straße gebaut. Das sagte Bauminister Karl-Heinz Daehre. „Es ist alles in trockenen Tüchern“, so der Minister. Jetzt stehe die Erstellung der Haushalsunterlage Bau an. Im nächsten Jahr soll dann möglichst gebaut werden. „Denn wir müssen aus den Startblöcken raus, die Fördermittel stehen nicht unbegrenzt bereit.“

Doch seit Wochen schon gärt es. Denn der geplante Kostenrahmen kann nicht gehalten werden. Doch mehr als die eingestellten 52,3 Millionen Euro stehen nicht bereit, deshalb muss bei der Bauausführung gespart werden. So soll auf das geplante Studienkolleg in der Abderhalden-Straße verzichtet werden. „Das wäre durchaus nicht harmlos, denn hier werden im Wesentlichen Ausländer für das Studium in Sachsen-Anhalt, und natürlich insbesondere an der MLU fit gemacht, was für die internationale Ausrichtung der sachsen-anhaltischen Hochschulen von hoher Bedeutung ist“, kritisiert der CDU-Landtagsabgeordnete Bernhard Bönisch das Vorgehen der Landesregierung. Mit Blick auf den jetzigen Zustand des Gebäudes werde später ohnehin Geld zu Sanierung gebraucht.

Da mittlerweile allerdings deutliche Einschränkungen vorgesehen sind – Bauminister Daehre sprach davon, die Bibliothek 1000 qm kleiner zu bauen als ursprünglich geplant – fordert Bönisch, dass nun die Karten auf den Tisch kommen. „Welche Einschränkungen zum ursprünglichen GSZ-Konzept mit dem verordneten Kostendeckel von 52,3 Mio. Euro, den die Landesregierung im Juni beschloss, also insgesamt verbunden sind, ist wohl nicht nur mir unklar, sondern auch den betroffenen Geisteswissenschaftlern der Universität.“

Bönisch ist deshalb auch dafür, das GSZ an einem anderen Standort zu realisieren, beispielsweise in der Schimmelstraße, mit Anbindung an den Komplex des Klinikumsgeländes in der Magdeburger Straße. Noch sei ausreichend Zeit für eine notwendige Änderung der Pläne. „So wie die Verfechter des Standortes Spitze nicht an ihrer Idee geklebt haben, sollten auch die Verfechter des Standortes in der Abderhalden-Straße bereit sein, sich den Realitäten in aller Konsequenz zu stellen.“