Hochwasser: Mittwochs-Pegel überschritten

von 16. Januar 2011

Das Hochwasser in Halle steigt weiter. Am Sonntagmorgen wurde am Saalepegel in Trotha der Mittwochspegel überschritten. Um 7 Uhr lag der Wasserstand bei 6,82 Meter. Flussabwärts in Camburg-Stöben stagniert der Pegel zeitgleich auf hohem Niveau, so dass auch in Halle nicht mit einem schnellen Wasserrückgang gerechnet werden kann.

Die hochwasserschutztechnischen Anlagen und Deiche seien stabil und unter ständiger Kontrolle. Dazu hat die Stadt unter anderem Politessen und Mitarbeiter des Eigenbetriebs für Arbeit als Deichläufer eingesetzt. THW und Feuerwehr sind damit beschäftigt, Deiche weiter zu sichern. Die Wasserwacht des DRK ist zu Kontrollfahrten unterwegs.

An der Eissporthalle besteht weiterhin die Gefahr, dass die Trafostation überflutet wird. Die Pumpleistungen werden durch Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren fortgesetzt. Alle noch für den Sonntag angesetzten Veranstaltungen in der Eissporthalle und der Indoor-Spielhalle sind auf Weisung des Stabes durch den Veranstalter abgesagt. Auf dem Parkplatz herrscht absolutes Parkverbot. Auf Grund des gestiegenen Wasserstandes wurde der Pendelverkehr für die auf Gut Gimritz wohnende Bevölkerung eingestellt. Am MMZ ist die Lage hingegen stabil. Der Ausfall der Pumpen der Brunnen 26 und 29 der Brunnengalerie wird mit Provisorien fortgesetzt. Für das Finanzamt werden weiterhin Pumpen bereitgestellt. Die Störungen im Abwassernetz in der Brachwitzer Straße und Talstraße bestehen weiterhin.

Die Arbeiten zur Befüllung der Sandsäcke wurden bei der Stadtwirtschaft wieder aufgenommen. Der Verkauf von Sandsäcken zu 50 Cent und die kostenfreie Ausgabe von Sand an die Bevölkerung werden fortgesetzt. Auch am Parkplatz Waldkater werden Sandsäcke befüllt. Nach Angaben von Innendezernent Bernd Wiegand habe man eine gute Reserve an Sandsäcken angelegt. Dabei waren die Helfer erfinderisch. So wurde ein Verkehrskegel umfunktioniert, die Spitze abgeschnitten und darüber dann die Säcke befüllt.

Besorgt hat die Stadt auch ein Schlauchsystem, dass am Gimritzer Damm aufgebracht werden soll. Diese werden mit Wasser gefüllt und sollen so den Deich auf einer Länge von 1,5 Kilometern von 7 Meter auf 7,40 Meter erhöhen.

Der Krisenstab wurde 01:30 Uhr alarmiert und arbeitet seit 02:00 Uhr. Alle Kräfte des Katastrophenschutzes, des THW, ASB, DRK , DLRG, MHD sowie die Freiwilligen Feuerwehren wurden 03:40 Uhr alarmiert und befinden sich abrufbereit in ihren Unterkünften. Die Freischichten der Berufsfeuerwehr befinden sich in erhöhter Alarmierungsbereitschaft.

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