Jüdische Gemeinden: Streit um Landesrabbiner

von 25. Oktober 2011

Die Auseinandersetzungen zwischen liberalen und orthodoxen Juden in Sachsen-Anhalt nehmen kein Ende. Die Synagogengemeinde in Halle (Saale) kritisiert, dass der Landesverband der Juden in Sachsen-Anhalt einen neuen Landesrabbiner gewählt hat. Diese sei unter Ausschluss der Mehrheit der Landesjuden geschehen, erklärt Karl Sommer von der in Trotha ansässigen Synagogengemeinde. „Die nicht dem Landesverband der Juden zugehörigen Juden werden von der Betreuung durch diesen Landesrabbiner ausgeschlossen.“

Der neue Landesrabbiner Meir Roberg soll am Mittwoch offiziell in sein Amt eingeführt werden. Zahlreiche Persönlichkeiten aus der Politik in Sachsen-Anhalt haben ihr Kommen zugesagt. Liberale Juden seien aber nicht eingeladen worden, kritisiert Karl Sommer. Auch seien diese nicht über die Wahl informiert worden.

Seit 15 Jahren schon befinden sich orthodoxe und liberale Gemeinden im Streit. Dabei laufen Gerichtsverfahren um Zuschüsse. Nach mehreren Urteilen steht der Synagogengemeinde das Geld zu, vom Landesverband wurde es aber bislang nicht ausbezahlt.