Neue wirtschaftliche Dynamik für Mitteldeutschland

von 14. Juli 2009

Alles redet in Deutschland über die Krise. Am Dienstagabend bliebt die Wirtschaftskrise einmal außen vor. In einer von der Friedrich-Ebert-Stiftung organisierten Diskussionsrunde in der Händelhalle in Halle (Saale) ging es stattdessen um einen Ausblick in die Zukunft. Der Managerkreis Ost der FES präsentierte seine acht Handlungsempfehlungen zur “neuen wirtschaftlichen Dynamik in Mitteldeutschland”. Hier finden Sie schon einmal die ersten Informationen des Abends. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie später auf HalleForum.de.

Erste Handlungsempfehlung ist eine Sicherung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und deren Nutzung für den weiteren wirtschaftlichen Aufbau. Gefordert wird eine Konzentration der Investitionsförderung und ein nachhaltiges Einsetzen. Innovationen müssten vorangebracht, Forschung und Entwicklung gestärkt werden. Wichtig für den Managerkreis ist auch eine weitere Verbesserung der Standortbedingungen und der Ausbau wirtschaftsnaher Infrastruktur. Verbessert werden müsse zudem die Kapitalversorgung des Mittelstands. Außerdem sei es wichtig, Existenzgründungen zu fördern, um so dem Mittelstand neue Impulse zu geben. Um der Abwanderung offensiv zu begegnen, sei es notwendig, familiengerechte Rahmenbedingungen zu schaffen. Auch müsse der Fachkräftemangel abgewendet werden, in dem jungen Menschen Chancen geboten werden.

Alles sicher wichtige Punkte. Doch wie können diese umgesetzt werden? Genau darüber wurde rund zwei Stunden diskutiert. Im Podium saßen Finanzminister Jens Bullerjahn, Helmut Herdt als Sprecher des Managerkreises Ost und Sprecher der Geschäftsführung der Städtischen Werke Magdeburg, Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbandspräsident Klemens Gutmann sowie Harald Simons von der empirica ag Berlin.

Das Wort “Bildung” fiel auch an diesem Abend mehrfach. “Wer viel Bildung will, muss sie auch dauerhaft finanzieren”, erklärte Bullerjahn. Eine schwierige Sache. Denn am liebsten will man ja nirgends sparen und den Status Quo beibehalten. Doch das ist wohl kaum möglich. Bullerjahn forderte eine Schwerpunktsetzung für bestimmte Bereich, “damit nicht jedes Jahr Politik nach Kassenlage gemacht wird.” Für Bullerjahn heißt es: künftig auf drei bis vier Bereiche konzentrieren, in denen das Land Top ist und in allen anderen Bereichen nachlassen. Sparpotentiale sah Bullerjahn viele. Seinen Worten habe das Land überall ein bisschen zuviel … bei Lehrern ebenso wie in der Kultur. Allerdings seien Viele nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen.