Solarsegel im Zoo eingeweiht

von 27. September 2009

Das Wetter hätte für den Anlass nicht schöner sein können. Bei strahlendem Sonnenschein wurde am Sonntagmittag im Bergzoo in Halle (Saale) am Seebärenbecken ein Solarsegel in Betrieb genommen. Vier Jahre war geplant worden, in den letzten 7 Wochen wurde die Anlage nun mit Hilfe der Halleschen Verkehrs AG und den Oberleitungsspezialisten aufgestellt. Der Verein zur Förderung der regenerativen Stromerzeugung für Halle (regstrom e. V.) hat zahlreiche Einzelpersonen, Institutionen und Unternehmen zusammengebracht, um die Anlage zu stemmen.

Doch: es soll noch weiter gehen. So sind erst die Hälft der 495 Solarmodule durch Sponsoren abgesichert, den Rest hat der Verein zunächst durch Kredite finanziert. Außerdem sollen noch Spiegel angebracht werden, um die Leistung der Anlage – die derzeit bei 2 Kilowatt liegt – zu verbessern. Außerdem planen die Regstrom-Leute um die frühere Umweltamtsleiterin Ute Balleyer schon am nächsten Projekt, ein Windkanal soll im Zoo angebracht werden.

Der erzeugte Strom wird zunächst in das Netz eingespeist. Die zu installierenden Spiegel sollen die Leistung erhöhen und die so gewonnene Energie kommt dem Zoo direkt zugute und kann zukünftig dazu verwendet werden, die Filteranlage im Seebärenbecken zu betreiben.

Zoo-Direktor Andreas Jacob nannte sein Solarsegel „ein Flagschiff“. Man sei gerüstet für die Zukunft, habe das Segel schon aufgezogen und brauche nicht auf die nächste Böe warten.

Insgesamt hat die Anlage 150.000 Euro gekostet. An der außergewöhnlichen Konstruktion, die sich bei Wind sogar wie ein richtiges Segel aufbläst, haben Frithof Meinel, Professor für Industriedesign an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, Baustatiker des Ingenieurbüros Hilpert sowie das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM) mitgearbeitet. Der Zoo setzt bereits seit längerem auf erneuerbare Energien. So gibt es bereits zwei weitere, fest installierte Solaranlagen.