Solarzentrum in Schkopau in Betrieb gegangen

von 28. September 2011

In Schkopau hat am Mittwoch ein neues Technologiezentrum des Fraunhofer-Instituts offiziell seinen Betrieb aufgenommen. Auf rund 2.000 Quadratmetern sollen hier mit hochmoderner Ausstattung neuartige Verfahren zur Aufbau- und Verbindungstechnik, Kunststoffverarbeitung sowie Modulintegration entwickelt werden. Dabei steht das Modultechnologiezentrum Solarmodul-, Geräte- und Materialherstellern als anwendungsorientierter Forschungsdienstleister zur Verfügung. Zudem soll die enge Zusammenarbeit mit dem benachbarten Fraunhofer Pilotanlagenzentrum für Polymersynthese und -verarbeitung (PAZ) den Technologietransfer in die heimische Photovoltaik- und Kunststoffindustrie befördern. In den Aufbau des Technologiezentrums wurden insgesamt 12,8 Millionen Euro investiert. Zunächst entstanden 13 Jobs.

"Forschung schafft Zukunft", sagte Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff zur Einweihung. "Dies gilt angesichts des enormen internationalen Wettbewerbs gerade in der Solarbranche. So tun die heimischen Photovoltaikunternehmen gut daran, bei der Zell- und Modulproduktion weiter auf den Faktor Qualität zu setzen." Das Land wolle dabei unterstützen, sei doch ein Technologievorsprung die beste Versicherung gegen eine Abwanderung der Solarproduktion aus Deutschland.

Die neue Fertigungsanlage gehört zum Fraunhofer CSP, einer gemeinsamen Einrichtung des Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik IWM (Halle) und des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE (Freiburg). Es gliedert sich in die Bereiche „Zuverlässigkeit und Technologien für Netzparität“ und „Labor für Kristallisationstechnologie“. Für den Neubau des Fraunhofer CSP werden insgesamt 60 Millionen Euro investiert – Sachsen-Anhalt stellt davon 52,5 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln bereit, die Fraunhofer-Gesellschaft übernimmt 7,5 Millionen Euro aus der Grundfinanzierung des Bundes. Damit gehört das CSP zu den größten Vorhaben der wirtschaftsnahen Forschungsinfrastruktur in Mitteldeutschland. Derzeit wird das neue Institutshauptgebäude des Fraunhofer CSP am Wissenschaftsstandort „Weinberg Campus“ in Halle errichtet. Dort entsteht auf rund 4.000 Quadratmetern das neue Zentrum für angewandte Forschung in den Bereichen Solarmodule, Zuverlässigkeit, Solarwafer, Kristallisationstechnologien und Solarzellendiagnostik. Es wird im Endausbau (Mitte 2012 geplant) über 60 Vollzeitstellen, 20 Doktorandenstellen sowie 40 Praktikumsplätze verfügen. Derzeit sind bereits 55 Mitarbeiter am Fraunhofer CSP beschäftigt.