Sterndemo gegen Rechtsextremisten

von 16. Juni 2009

Rund 60.000 Hallenser gingen am 17. Juni 1953 auf die Straßen, versammelten sich am Abend zu einer großen Abschlusskundgebung auf dem Hallmarkt. Den 56. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR wollen am kommenden Mittwoch auch Rechtsextremisten für ihre Zwecke nutzen. Die “Jungen Nationaldemokraten” haben für diesen Tag einen Marsch durch Halle angekündigt.

Verschiedene demokratische Gruppen und Gewerkschaften aus der Saalestadt wollen sich gegen diesen “rechtsextremen Geschichtsmissbrauch” zur Wehr setzen und rufen deshalb zur Gegendemonstration auf. “Gerade vor dem Hintergrund zunehmender demokratiefeindlicher Aktivitäten gilt es besonders wachsam zu sein gegenüber allen nationalistischen, rassistischen und fremdenfeindlichen Ideologien und Gewalttaten”, so die Initiatoren. “Darum erklären wir, dass Aufmärsche von Neonazis – wie der für den 17. Juni 2009 geplante – in unserer Stadt unerwünscht sind. Wir Hallenserinnen und Hallenser gehen an diesem Tag auf unsere Plätze und Straßen und zeigen, dass eine starke Demokratie der Grundpfeiler unseres Zusammenlebens ist – entschlossen, gewaltfrei und phantasievoll.”

Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados verurteilt den Versuch rechtsextremer Aktivisten, die jüngste deutsche Geschichte zu verfälschen: „Unser Halle an der Saale ist und bleibt bunt statt braun. Gewaltfrei und phantasievoll werden wir uns dieser antidemokratischen Provokation entgegenstellen.“

Am Com-Center in der Philipp-Müller-Straße, am Riebeckplatz und am Steintor werden Informationsstände auf die Gefahr von Rechts aufmerksam machen. Ab 20.30 Uhr ist dann auf dem Riebeckplatz eine Kundgebung gegen die Rechtsextremisten vorgesehen.