Alberto Giacometti im Kunstverein

von 2. Juli 2009

Am Donnerstagabend wurde im Kunstverein “Talstraße” in Halle (Saale) eine Ausstellung mit Malereien, Grafiken und Plastiken von Alberto Giacometti eröffnet. Bis zum 30. August sind 5 Ölgemälde, 3 Handzeichnungen, 40 Grafiken und 5 weltberühmte Plastiken aus der Münchner Privatsammlung Klewan zum ersten Mal in der Region zu sehen. Parallel zur Ausstellung ist auch ein Katalog erschienen.

Alberto Giacometti wurde 1901 in Borgonovo in der Schweiz geboren. Seit 1922 lebte und arbeitete er in Paris, wo er bis 1935 der Gruppe der Pariser Surrealisten angehörte. In den späten 1930er Jahren begann er Köpfe nach der Natur zu modellieren, womit er sich künstlerisch von den Surrealisten lossagte. Während des Krieges entstand eine Reihe langgestreckter Figuren, die sich bis zu seinem Tode im Jahre 1966 fortsetzte. Giacometti hat mit dieser Werkgruppe Weltruhm erreicht. Dennoch stand immer auch die Malerei im Mittelpunkt seines Schaffens. Der Mensch in seinem Alleinsein, in seiner Verlassenheit, in seiner Isolation, prägt sein Werk. Es ist gewiss nicht zufällig, dass Jean Paul Sartre 1948 über Giacometti eine Abhandlung verfasst hat, ebenso wie es bezeichnend ist, dass Jean-Louis Barrault ihm 1963 den Auftrag für das Bühnenbild zu Becketts „Warten auf Godot“ im Pariser Odéon Theater erteilte. In diesem geistigen Klima hat Giacomettis Kunst ihren Platz gefunden. So sah, so erlitt dieser Künstler den Menschen in einer sich über zwei Jahrzehnte hinziehenden malerischen und plastischen Auseinandersetzung. Giacometti war Teilnehmer der documenta II (1959) und der documenta III im Jahr 1964 in Kassel.

Parallel zur Ausstellung sowohl von Plastiken wie auch Malerei und Grafik von Giacometti soll der Bezug zur Arbeit von Manfred Gabriel in der STUDIO-Galerie des Vereins verdeutlicht werden. Gabriel ist Landeskunstpreisträger Sachsen-Anhalts, in seinem Werk lässt sich eine Vielzahl von Berührungspunkten zu Giacometti finden. Dies soll in einer einfühlsamen Bildauswahl Gabriels verdeutlich werden.