Förderstipendium der Paul-Riebeck-Stiftung vergeben

von 22. Mai 2010

Die Entscheidung zur Vergabe des Kunst-Förderstipendiums der Paul-Riebeck-Stiftung Halle (Saale) ist gefallen. Mit ihrer Idee, in einer Verbindung von Glas und Fotografie Erinnerungen einzufangen, überzeugte Andrea Flemming die siebenköpfige Jury unter Vorsitz der Stiftungsratsvorsitzenden Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados.

„Die Erinnerung ist das einzige Paradies, woraus wir nicht vertrieben werden können“, zitiert Andrea Flemming den Schriftsteller Jean Paul in ihrer Bewerbung und nimmt sich vor, „dieses Paradies wieder zu aktivieren und Erinnerungspflege zu betreiben.“ Im Austausch mit Bewohnern der Stiftung geht die Burg-Absolventin, die 2008 ihr Diplom für Bildende Künste erhielt, auf Suche nach solchen schönen Erinnerungen. Gebannt in Fotos wird die Preisträgerin diese mit Glas verbinden. Entstehen sollen drei größere Glasobjekte mit integrierten Bildern und ein „Erinnerungsbaum oder eine Erinnerungstraube“ aus vielen Kügelchen, hinter denen Fotografien angebracht sind.

„Die Auswahl ist uns nicht leicht gefallen. Besonders spannend fand ich all jene Projektvorschläge, bei denen man ein ehrliches Einfühlen ins Alter spürte und den Willen, mit den Bewohnern direkt in Kontakt zu treten“, so Dagmar Szabados.

„Es war sehr interessant, aus welchen Richtungen und mit welchen Emotionen sich die Absolventen dem Thema „Alt sein“ näherten. Für die Beschäftigung mit dieser schwierigen, aber eben auch durchaus reizvollen Aufgabe danken wir allen teilnehmenden Absolventen“, sagte Andreas Fritschek, Vorstand der Paul-Riebeck-Stiftung.

Insgesamt bewarben sich 22 Absolventen der Kunsthochschule Burg Giebichenstein um das Förderstipendium. Eine besondere Anerkennung gilt fünf Künstlern, die es neben Andrea Flemming in die „Endrunde“ schafften. Als Würdigung dafür plant die Stiftung, je eine der Arbeiten von Stephan Zinke, Danilo Pockrandt, Christine Matzke, Franziska Peter, Andrea Nieke für die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale anzukaufen, sofern dazu mit ihnen Einigkeit erzielt wird.

„Über diese Form der Anerkennung“, glaubt Prof Ulrich Klieber, Rektor der Burg Giebichenstein und Jurymitglied, „dürften sich die jungen Künstler sehr freuen.“