Händelfestspiele: Wo ist das Stadtmarketing?

von 3. Juni 2011

Seit Donnerstag laufen in der Saalestadt die Händelfestspiele. Viele internationale Gäste sind in der Stadt. Halle will sich von seiner schönsten Seite zeigen.

Doch die Gespräche beim Empfang anlässlich des Eröffnungsfestakts zeigten auch einige Schattenseiten. Etliche Besucher aus Politik und Kultur hätten sich ein stärkeres Engagement des Stadtmarketings gewünscht. So hatte sich die Stadt in den letzten Jahren herausgeputzt. Der unansehnliche Zaun an der Spitze-Baugrube wurde in den vergangenen zwei Jahren dekoriert. Auf dem Markt erinnerten auch mehr als nur ein paar Fahnen an das traditionelle Musikfestivals. Ebenso wurden Seitenstraßen gestaltet. Vor dem Händelhaus schmückten Blumenkästen den Eingang. Zu sehen ist davon in diesem Jahr nichts.

Doch Stadtmarketing-Chef Stefan Voß wies gegenüber HalleForum.de die Kritik zurück. Man wäre durchaus bereit gewesen. Doch gewünscht sei das nicht gewesen. So “tobt” sich das Stadtmarketing weit abseits vom Geschehen am Riebeckplatz aus. Der grün gestaltete Platz – tatsächlich eine Auflockerung zur bisherigen Steinwüste – ist das wohl größte Zeichen dafür. Er soll den vom Bahnhof kommenden Besuchern gleich einen guten Eindruck von Halle vermitteln.

Doch der wurde am Donnerstag getrübt. Denn beim Verlassen des Hauptbahnhofs bekamen die Gäste zunächst einmal überquellende Papierkörbe zu sehen, überall lagen Bier- und Weinflaschen herum, selbst am Nachmittag. Hintergrund war das einen Abend zuvor stattgefundene Konzert mit Klaus Adolphi. Der hatte sein Programm “Halle. Eine Wassermusik” vorgestellt und die Besucher zu einer musikalischen und bildlichen Reise über die Flüsse der Saalestadt eingeladen. Gut besucht war die Show. Nur hatte man leider vergessen, für den darauf folgenden Morgen einen Reinigungstrupp zu bestellen.

Auch beim Festspielprogramm hat man in diesem Jahr den Eindruck, als fänden mehr Veranstaltungen parallel statt. So überschnitten sich Ottone und Messiah sowie das Eröffnungskonzert und "Handel meets Jazz". "Überschneidungen gab es auch die vergangenen Jahre", sagte Intendant Clemens Birnbaum. Einen Anstieg mochte er nicht ausgemacht haben.