Licht der Erkenntnis am Ratshof

von 25. Oktober 2011

Mit einer ganz besonderen Aktion beteiligt sich das Stadtarchiv in Halle (Saale) am UNESCO-Welttag des Audiovisuellen Erbes. So soll am Donnerstag, dem 27. Oktober 2011, von 18:30 bis 20:30 Uhr das "Licht der Erkenntnis" auf den Ratshof projiziert werden. Auf diese Weise soll das audiovisuelle Kulturerbe stärker in das öffentliche Bewusstsein gebracht werden und auf die Notwendigkeit hingewiesen werden, es zu schützen.

Gezeigt werden 530 Bilder des halleschen Lehrers und Fotografen Gottfried Riehm (1858–1928). Der Hobbyfotograf schuf um die Jahrhundertwende eine beeindruckende fotografische Bestandsaufnahme der Entwicklung der Stadt Halle während der Gründerzeit kurz vor und nach der Jahrhundertwende. Die erhalten gebliebenen Glasplatten sind zum Teil schon in einem sehr schlechten Zustand. Typische Schadensbilder wie das Aussilbern und Stockflecken vermindern trotz fachgerechter Lagerung die Bildqualität zusehends. Deshalb wurden alle Platten digitalisiert und sind nur noch als digitales Abbild nutzbar.

Weltweit übernehmen Archive die Aufgabe des Sammelns, der Sicherung und der Präsentation von Werken, die die visuellen und/oder auditiven Sinne des Menschen durch Ton und Bild bedienen. Auch das hallesche Stadtarchiv übernimmt, sichert und präsentiert audiovisuelle Medien. Dazu gehören über 153.000 Fotos, Dias, Filme, Tonbänder, Schallplatten, Video- und Musikkassetten usw. Vor allem der Bereich der visuellen Medien, der Fotos, Negative und Dias, wird stark nachgefragt, ist aber auch stark gefährdet. Um der Hauptaufgabe des Archivs, dem Sichern und Benutzbarmachen, nachzukommen, werden schon seit elf Jahren diese Bestände sukzessive digitalisiert, um die Originale vor Beschädigung zu schützen und eine benutzerfreundliche Bereitstellung im Haus aber auch im Internet zu ermöglichen. Bisher wurden 35.500 visuelle Medien digitalisiert.