“Streng geheim”

von 22. Februar 2010

Sieben inoffizielle Mitarbeiter (IM) des Staatssicherheitsdienstes sind allein in dem Kapitel „Streng geheim“ zu zählen, in dem Günter de Bruyn vom Versuch der Staatssicherheit berichtet, ihn als IM „Roman“ zu werben. Die SED und ihr Geheimdienst planten, ihn für Spitzeldienste innerhalb des Schriftstellerverbandes der DDR einzusetzen, was allerdings nicht gelang.

Seit dem Erscheinen seines Romans „Buridans Esel“ (1963) erregte der 1926 in Berlin geborene de Bruyn stetiges Aufsehen. Die Verleihung der Lion-Feuchtwanger-, Thomas-Mann- und Heinrich-Böll- Preise unterstreichen die Bedeutung sowohl seines Werkes als auch seiner Person.

Die Schauspieler Steffi Böttger und Hans Georg Türk erarbeiteten aus de Bruyns Essaysammlungen „Jubelschreie, Trauergesänge, Deutsche Befindlichkeiten“ (1991), „Deutsche Zustände“ (1999), seinem Lebensbericht „Vierzig Jahre“ (1996) sowie dem Bericht Joachim Walters „Sicherungsbereich Literatur“ (1996) ein Porträt des „großen Zauberers“ (FAZ) – einem der klarsten und unbestechlichsten Zeugen der DDR.

Zu sehen ist das Programm am Donnerstag, 25. Februar 2010, 19.30 Uhr, in der Stadtbibliothek Halle am Hallmarkt.