Auszeichnung für Pusteblume

von 17. Januar 2011

Das Nachbarschaftszentrum „Pusteblume“ aus Halle (Saale) ist vergangene Woche in Berlin mit dem „Preis Soziale Stadt 2010“ ausgezeichnet worden.

Der Preis ist eine Gemeinschaftsinitiative verschiedener Auslober aus Politik und Wissenschaft, Wohnungswirtschaft und Wohlfahrtspflege. Das Nachbarschaftszentrum „Pusteblume“ ist eines der zehn innovativen Projekte, die ideenreich demonstrieren, wie sozialen Konflikten und Missständen begegnet werden kann, so die Laudatorin Professor Christiane Thalgott, Stadtbaurätin München. „Dieser Ort hat es geschafft, Institutionen und Vereinen, aber auch nichtorganisierten Einzelpersonen in der ganzen Stadt Halle Angebote zu machen und gemeinsam nutzbare Räume zu eröffnen“, so Thalgott.

Insgesamt wurden 178 Wettbewerbsbeiträge eingereicht. Das Nachbarschaftszentrum „Pusteblume“ wurde als einziges sachsen-anhaltinisches Projekt mit dem „Preis Soziale Stadt 2010“ ausgezeichnet. Zur Preisverleihung waren neben der Bundestagsabgeordneten Petra Sitte (Linke) auch Vertreter des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt und Mitarbeiter der Stadtverwaltungen Halle (Saale) und Magdeburg gekommen. Die Preisverleihung an SPI und die Pusteblume war schon im Dezember thematisiert worden, weil das nun preisgekrönte Projekte vor dem Aus stand. Grund war die finanzielle Situation der Stadt und die damit einhergehende Unsicherheit, ob es für den Betrieb der Einrichtung noch Fördermittel gibt. Nun soll die Mittelzahlung vertraglich geregelt werden, um so auch bei einem nicht beschlossenen Haushalt Gelder auszahlen zu können. Maximal 50.000 Euro Betriebskostenzuschuss soll die Einrichtung bekommen. Der Stadtrat muss zum Monatsende aber noch zustimmen.

Offiziell vorgestellt wurde am Donnerstag auch der Gründungsaufruf des Bündnisses für eine Soziale Stadt, dem die Auslober des „Preis Soziale Stadt“ angehören. Verbände der Wohnungswirtschaft, der Mieter und der Kommunen schlagen unter anderem mit der Gründung des Bündnisses gemeinsam Alarm. Durch die im Rahmen des »Sparpakets« und der Vorbereitungen für den nächsten Bundeshaushalt beschlossenen Kürzungen für das Programm Soziale Stadt könnte die erfolgreiche Arbeit vieler örtlicher Träger zum Erliegen kommen. Statt bislang 95 Millionen Euro sollen ab diesem Jahr nur noch 28 Millionen bereitgestellt werden. Zudem werde die Verknüpfung baulicher Maßnahmen mit sozialen Projekten faktisch unmöglich gemacht, beklagte Lutz Freitag, Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, am Donnerstag in Berlin.

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